Was genau ist Synästhesie? Welche Ausprägungen gibt es?

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Was Synästhesie ist, weiss ich so ungefähr. Doch würde mich es interessieren, wie sich das anfühlt und wie reagiert man darauf, wenn man erfährt, dass andere Leute nicht diesselben Sinneswahrnehmungen haben.

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  • MyHandicap User
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    Vielleicht hilft dir das weiter: http://de.wikipedia.org/wiki/Syn%C3%A4sthesie
    das ist doch fast eher ein ausnahmetalent als eine krankheit, oder?
  • MyHandicap User
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    Warhscheinlich war Mirko selbst so klug, um den Wiki Artikel zur Synästhesie aufzurufen. Wie ich die Frage verstanden habe, sucht er eher nach Erfahrungsberichten. Ich habe ein Famililienmitglied, das eine Geräusch - Geschmackskoppelung hat. D.h. klingelt z.B. das Telefon, dann schmeckt das stark nach Kamillentee. Kindergeschrei nimmt er eher als Vanillegeschmack war. Was sich auf dem ersten Blick als unterhaltsam anhört, ist im Alltag eine schwere Beeinträchtigung, da viele Geräusche starke Geschmäcker auslösen und man sich deswegen nur schlecht konzentrieren kann. Gefährlich wird es, wenn die Radiowerbung einem eine starken Desinfektionsgeschmack erzeugt und man nicht mehr auf den Verkehr achten kann.
    VE
  • MyHandicap User
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    Hallo Mirko

    Hier noch eine Website mit einer - meiner Meinung nach - guten Definition.
    http://www.onmeda.de/krankheiten/synaesthesie.html

    LG
  • MyHandicap User
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    das muss aber nicht so übergreifend und stark ausgeprägt sein, dass es als störung begriffen wird, oder?
  • Synästhesie kann Segen und manches mal auch nicht so sehr schön sein, zumindest sehe ich das so.

    Bei mir sind es viele arten von Schwingungen die sich mir Visuell darstellen.
    Farben und Formen und Oberflächen der Wahrnehmung sind sehr sehr schön.

    Manche Musikstücke schmecken nach Minze andere nach Nuss. Die Minze hat einer sehr weiche Oberfläche und ist sehr sehr Kräftig in ihrer Farbe.
    Aquarellen haben immer einen sehr eigentümlichen Geruch. Ich denke das hängt mit den verwendeten Farblichen Darstellungen zusammen.

    Ein Nachteil bei mir ist eine manchmal vorkommende Reizüberflutung. Ich habe aber gehört, dass man dagegen steuern kann.
    Zum Beispiel das Geräusch in Kantinen, so um die Mittagszeit, ist nicht schön.
    Wenn Geschirr gegeneinander schlägt oder Geschirrspüler ausgeräumt werden, werden unter anderem die Hohen Frequenzen für mich auch Taktil als kleines Stechen wahrgenommen. Das Nervt voll.
    Die flüssige Farbe Ketschup rot löst ein leichtes Kribbeln auf meinem Gesicht aus.

    Bei mir sind Namen oft Farbig und auch Wörter.
    „Dein zuckersüßer Erdbeermund“ ist ein einfach, vorstellbares Beispiel dafür.
    Manche Räume oder Bauten besitzen durch ihre Ausstrahlung und/oder Resonanz Farben, es kann sein das ich sage, wenn ich reinkomme, das es schön Grün oder Orange ist, weil ich es so wahrnehme und auch schön ist.
    Bei Manchen Personen stellt sich mir eine Art Aura da, wobei mir aber bewusst ist, dass sich dieses nur in meinem Gehirn und nicht in der Realität abspielt.

    Einen Beispiel von Vorteil ist, Synästhesie erlaubt eine gute abstrakte Vorstellbarkeit. Erzählt einer etwas von einem Würfel, als Beispiel, dann kann ich mir den Würfel nicht nur vorstellen sondern auch dabei drehen und Bewegen, vor meinem inneren Auge quasi.
    Manche beschreiben Synästhesie auch als Monitor, auf dem sich Visuelle Wahrnehmungen, vor dem Auge abspielen.
    Bei mir sind die Darstellungen der Farben, Formen und Reizen Dreidimensional.
    Carmina Burana, beispielsweise, hat viele Frequenzen, die so sehr voll schön Flauschig Orange sind, dass ich Rennbeißen möchte.

    Ein guter Freund ist ebenfalls Synästhetiker, bei ihm stellt sich Visuell vieles in Diagrammen da.
    Er ist so ziemlich der einzige mit dem ich Musik hören und frei von meinen erleben dabei berichten kann.

    Unter Stress ist die Synästhetische Wahrnehmung bei mir getrübt.
    Inwieweit das alles nun gut oder nicht gut ist kann ich nicht wirklich sagen.


    Farbige Grüße

    …............
    „Alles, was funktionieren kann, wird auch funktionieren.“ (Yhprum's Law)

  • … auf deine Frage


    bei mir ist vor 11 Jahren nicht bewusst gewesen welche Auswirkungen die Bewusste Wahrnehmung von Synästhesie auf mich hat, da ich mich traute hinzuschauen.
    Als ich es erfuhr verstärkte sich vieles, was sich im Nachhinein einpegelte.

    Um gleichgesinnte zu finden suchte ich im Netz.
    Letztendlich scheiterte mein Vorhaben an meiner Rechtschreibschwäche.

    Im Nachhinein kann ich sagen, das ich ein Stück Freiraum, bewusst war zu nehmen, gewonnen habe, so wie die Möglichkeit nicht mehr so sehr die Stellung des Sonderling einzunehmen.

    Da sich das Austauschen von Empfindungen, in meinem Fall, in grenzen hält, mach Synästhesie auch ein Stück weit einsam.
    Aber es ist auch ok so
  • swisswuff1
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    Mirko hat geschrieben:
    Was Synästhesie ist, weiss ich so ungefähr. Doch würde mich es interessieren, wie sich das anfühlt und wie reagiert man darauf, wenn man erfährt, dass andere Leute nicht diesselben Sinneswahrnehmungen haben.


    Ich habe gewisse Synästhesien. Das bedeutet dass Dinge, die die meisten Leute nur auf 1 Kanal wahrnehmen, bei mir auf auch anderen Kanälen in unterschiedlichem Ausmass ankommen. U.a. habe ich synästhetishe Phantomschmerzen, wo bei jedem x-beliebigen anderen Ereignis der Arm losrödelt, z.B. ein x-beliebiger schlechter Krimi und schon gehts los, der Arm brummt los etc.; aber ich verstehe nicht wie ich das so erklären soll, dass jemand, der das nicht hat, das dann nachempfinden kann. Aber es gibt viele andere Aspekte. Nicht jede Musik passt zu jedem Essen. Es durchdringt alles.

    Es fühlt sich in einer gewissenermassen umfassenden Weise eben so an, wie es sich anfühlt. Wie man darauf reagiert als andere Person, wüsste ich auch nicht. Im Grunde ist es mir egal wie andere Leute darauf reagieren : ) : ) : )
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