Wann ist man manisch?

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  • Eine Manie beginnt oft mit einem angenehmen Gefühl von vermehrter Energie, größerem Einfallsreichtum und mit einem stärkeren Bedürfnis nach sozialen Kontakten und Geselligkeit sowie nach einem insgesamt intensiveren Erleben. Für Leute, die den Betroffenen nicht kennen, kann die ungewöhnlich gute oder aufgekratzte Stimmung des Gegenübers durchaus anfangs ansteckend wirken. Für Angehörige und Freunde erscheint das Verhalten jedoch ziemlich schnell als „völlig überzogen“ und manchmal auch fremd. Die Symptome können dann sehr schnell eskalieren, außer Kontrolle geraten und in eine manische Episode münden. Menschen in einer manischen Phase fehlt meistens die Einsichtsfähigkeit in die Symptomatik. Typische Symptome:
    (1) a) Sich traurig, niedergeschlagen, deprimiert fühlen oder
    b) das Interesse an Dingen verlieren, die einem normalerweise Spaß machen (z.B. Hobbys). Hinzu kommen müssen mindestens vier weitere der folgenden Symptome:
    (2) Schlafschwierigkeiten, insbesondere Probleme beim Einschlafen und
    Durchschlafen. Frühmorgendliches Erwachen oder zu viel schlafen kann
    aber auch auftreten.
    (3) Appetitverlust oder -steigerung, wobei es häufiger vorkommt, dass die
    Betroffenen kaum Hunger verspüren.
    (4) Konzentrationsprobleme oder Schwierigkeiten, sich sogar bei alltäglichen Dingen zu entscheiden.
    (5) Schuldgefühle, Gefühl von Wertlosigkeit oder ein sehr geringes Selbstwertgefühl. Die Betroffenen halten sich für unfähig oder machen sich
    Selbstvorwürfe und grübeln.
    (6) Gefühl von Verlangsamung des eigenen Denkens oder von Bewegungen,was sich z.B. darin zeigen kann, dass es lange dauert, bis auf Fragen geantwortet wird oder so gut wie keine Reaktion erfolgt. Umgekehrt kann man sich so unruhig fühlen, dass man kaum still sitzen kann. Es darf sich dabei nicht nur um ein subjektives Gefühl der Betroffenen handeln, sondern muss so deutlich sein, dass es auch von anderen bemerkt wird.
    (7) Energielosigkeit oder ständige Müdigkeit bzw. Erschöpfung. Selbst kleinste Aufgaben und Aktivitäten werden als enorm anstrengend erlebt.
    (😎 Gedanken an den Tod oder an Selbstmord. Dies kann gehen von der Vorstellung, dass es für die anderen besser wäre, man wäre nicht mehr da, bis hin zu detaillierten Plänen, wann und wo man sich umbringen will.
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