wie seid ihr mit eurer krankheit klargekommen? ich frage weil ich dieses seid 2 jahren versuche und

durch einen schweren arbeitsunfall bin ich nun eu-rentner geworden und komme damit nicht klar, denn mein leben bestand immer aus arbeit und dann kam alles andere.
nun bin ich sozusagen zu hause gefangen, suche ständig nach einem job den ich mit meiner erkrankung ausüben kann und finde keinen. da wo einer frei war wurde mir gesagt tut uns leid schon weg, obwohl ich weiss das er noch verfügbar ist.
wie gesagt nun frage ich mich wie soll ich damit umgehen das ich plötzlich zu nichtsmerh zu gebrauchen bin, obwohl ich soviel geben könnte.
wie habt ihr diese dinge verarbeitet?

Antworten

  • Hallo ralle,

    ich denke diese Situation kennen viele von uns. Auch mir ging es so, besonders mit der Arbeit. Wichtig ist, dass du klar machst, dass du nicht zu nichts zu gebrauchen bist. Jeder kann immer etwas tun, wofür andere dankbar sind, und sei es zu versuchen, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dann bist du doch schon zu etwas gut und tust etwas. Eine Kleinigkeit, ja, aber die ist verdammt viel Wert. Und wenn du schon weißt, dass du viel geben kannst, kämpfe weiter dafür und gib nicht auf.
    Es ist für uns immer schwer zu zeigen, was wir können, weil wir keine Gelegenheit dazu bekommen. Doch es ist genau wie bei Anträgen: Bloooooooß nicht aufgeben und versuchen aus jedem das Positive zu ziehen. Und indem ich dir das schreibe, versuche ich schon dir etwas zu geben. Verstehst du was ich meine?

    LG, balu
  • Hallo ralle,

    herzlich willkommen im Forum! 😉

    Sicher ist es nicht einfach für Dich. Ich kenne das Gefühl, das Du hast auch (ebenso wie viele von uns hier in der "Gemeinde"). Mittlerweile arbeite ich schon über zehn Jahre nicht mehr. Anfangs war es nicht einfach (hab auch sehr gern gearbeitet), aber mit der Zeit wurde es besser.

    Du wirst sicher noch mehr Antworten - wie auch die von balu - bekommen.

    Ich hoffe, dass Dir bei "uns" gefallen wird und Du durch den Austausch mit anderen auch Hilfe für Deine gegenwärtige Situation erhälst.

    Kopf hoch und alles Gute

    Jenny 😉
  • Lieber Ralle,
    zunächst ist es einmal wichtig, sich in das Unabänderliche zu fügen. Ich denke oft and die vielen Menschen, damals noch Kinder wie ich, in der orthopädischen Landeskinderklinik. Es war die Contergan-Zeit, manche hatten keine Arme und keine Beine! Sie hätten sich wohl ein Leben wie meines gewünscht, wenn es auch schwer war. Natürlich ist das nicht immer ein Trost, dass es etlichen schlechter geht, denn man muss sich erst mit allem abfinden.

    Ich hoffe, Du hast einige liebe Menschen, die zu Dir stehen. Nun mußt Du überlegen, welches Deine Interessen sind. Vielleicht versuchst Du es mit Malerei, vielleicht fotografierst Du? Tolle Foren gibt es, von vielen Zeitungen: Spiegel online, WAZ-Forum, usw. Oder Fotobereiche, in denen Du Fotos allertollster Güte siehst. Ich habe mir Ordner zum Sammeln im PC angelegt: Blumen, Tiere, Menschen, Gedichte, Rezepte, Meer und Seen, Wald und Wiesen, Malerei, usw.

    Aus einem der Foren hatte ich sogar mal 8 Leute hier zum Kaffeetrinken. Ein Paar kam sogar aus dem Sauerland, es war sehr gemütlich.

    Also, nun fasse Mut. Zum Schluss will ich Dir einen Spruch schreiben, den mir damals in der Klinik ein 13jähriges Mädchen, dessen Bein amputiert werden mußte, ins Poesiealbum schrieb:

    Trifft dich ein Schmerz,
    so halte still
    und frage, was er von dir will.
    Dein Herrgott schickt dir keinen,
    nur darum, dass du mögest weinen.

    Unsere Welt wird immer oberflächlicher - ein Kranker lernt, wieder wie ein Mensch zu denken.
    Liebe Grüsse
    Edith
  • Hallo ralle wir scheinen nicht nur den gleichen Namen zuhaben, sondern auch ein ähnlichen Schicksalsschlag hinter uns zuhaben.

    Du stellst Dir dauernd die warum Frage?

    Es gibt genügend W Fragen die Du Dir stellen solltest.

    Wer bin ich nun
    Was kann ich noch
    Wo will ich hin
    Wer nimmt mich so wie ich bin

    Fragen zur Vergangenheit zählen nicht mehr, willkommen in Deiner Zukunft!

    Orientiere Dich nicht an Deinem Schicksal, sondern an Menschen die es noch härter getroffen hat, dann merkst Du erst wie gut es Dir geht.

    Das Leben ist nicht zuende, Deine Karten wurden neu gemischt und nun solltest Du das beste daraus machen.

    Sei froh wenn Dich Freunde und Bekannte in der Situation verlassen haben und trauere ihnen nicht nach, stell Dir mal vor sie hätten Dich in einer wirklich brenzligen Situation im Stich gelassen. Sie waren es nicht Wert Dein Freund zusein!


    Wenn Du kein Job findest, bemüh Dich um ein Ehrenamt, Kinder Kranke Alte, sie alle können hilfe gebrauchen.
    Bring Dein Wissen hier oder in anderen Foren zum Einsatz, Du wirst gebraucht, nur anders und anderswo als früher.

    Das ganze Leben ist Veränderung, früher war der Prozeß schleichend, nachdem ich aus dem Koma aufwachte, war nichts mehr so wie früher, bei Dir wird es ähnlich gewesen sein.

    Hier und jetzt steppt der Bär, packe die Chance das Leben aus einer anderen Perspektive zuleben und zu erfahren und Deine Erfahrungen anderen mit auf den Weg zu geben.

    Ich habe mal von einem Schreiner aus Neuss gehört, der 3 mal den Jackpot geknackt hat.

    Das habe ich nie geschafft, ich habe mehr geschafft, da ich 2 mal den Krebs besiegt habe und die Meningitis, hat mich auch nicht klein bekommen.

    Hurra ich lebe und das Leben ist schön😀



    Mein Lieblingslied

    lg Cross
  • Hallo Ralle,

    das Du Dich ohne eine Aufgabe langweilst, kann ich gut verstehen. Aber nutzlos mußt Du Dich deswegen nicht fühlen. Auch als Frührentner kann man viele Aufgaben haben. Man muß nur heraus finden welche das sind. Eine Möglichkeit ist ein Teilzeitjob. Das Dich keiner haben möchte glaube ich nicht, es wird eher so sein das Du noch nicht das richitge Angebot gefunden hast. Ich bin seit acht Jahren Frührentner und seit fünf Jahren dauerhaft Rollifahrer. Seit ich berentet bin hatte ich drei verschiedene Teilzeitjobs und es war als Rollifahrer nicht schwieriger wie als Fußgänger eine Arbeit zu finden. Aber ich konnte nie gleich los legen sondern mußte mich erst fortbilden um die entsprechende Qualifikation für meine Jobs zu haben. Außerdem mache ich Sport und bin ehrenamtlich tätig. Heute bin ich so ausgelastet, daß ich keine Langeweile mehr habe.

    Gruß Karin
  • Hallo,
    schön das du hier bist😀
    Aber wenn dein Haushalt so bestückt ist wie ich das lese dann wundert es mich irgenwie nicht das du langeweile hast😀
    Ich hab keinen Mülleimer der sich von alleine leer😀
    oder Socken die sich von selbst finden und vieleicht noch in den Schrank wandern😀
    Und hier wo es jeden Tag neue Fragen gibt da kannst du jedemenge Kraft rein stecken
    ausserdem meist mit Überstunden natürlich unbezahlt😀
    Na ja und den ein oder andern Job findest du hier bestimmt auch
    wenn Du geduld hast😀

    Viel Spaß noch hier wo der Bär Steppt*grins*

    Gruß
    Herbi

  • Hallo,

    vielleicht kommt es ja blöd, aber ich habe mir Karate Kid angeschaut und ein Spruch hat mir besornders gut gefallen:

    Das Leben zwingt uns in die Knie, aber es liegt an uns, wieder aufzustehen.........Und genau das ist meine Lehre, die ich aus diesem Leben gezogen habe. Ich war auch oft ganz unten, aber irgendwie kommt man immer hoch. Das wichtigste ist, wie Cross gesagt hat, die Vergangenheit dort zu lassen und die Zukunft anzunehmen. Ich bin mir auch ganz sicher, dass Du keine Freunde verloren hast, sondern viele bessere gewinnen wirst.

    Also, jetzt hast Du die Zeit. Schau Dich um, mach Dir Gedanken, was Du machen willst und kannst und dann leg los. Es hört sich zwar blöd an, aber wir haben das ganz große Glück in einem Land zu leben, wo uns viele Möglichkeiten, trotz vieler Hindernisse gegeben sind.
  • Ein sehr weiser Spruch Cavus, der mir auch un Erinnerung blieb.
  • Hallo Ralle

    Zuerst eine Erklärung zu Deinem Problem (?!). Eine Untersuchung an der ETH Zürich (Eidgenössische Technische Hochschule), bei welcher der Auftrag von ordentlich vielen Arbeitsämtern der Kantone gegeben wurde, herauszufinden, wie die Wahrscheinlichkeit für verschiedene Alters- und Fähigkeitsgruppen von Arbeitslosen ist, wieder Arbeit zu finden. Es ging um Langzeitsarbeitslose (> 9 Monate).

    Die Wahrscheinlichkeit, wieder eine Arbeit zu finden war bei 25-35 Jahren am besten, Darunter nur wenig schlechter. Mit zunehmenden Alter wurde die Wahrscheinlichkeit immer geringer, um beim Alter von 50-55 Jahren auf 1 : -135 zu stehen. Ja richtig: minus 135. Da ich selbst betroffen bin, habe ich ein Auge auf die Position der Handicapierten geworfen. Sie war bei > 55 Jährigen 1 : - 135'000. Bemerkenswert auch, dass die Jungen entschieden bessere Chancen haben als die älteren Semester. Aber darüber scheint niemand gerne zu reden. Es widerspricht der politischen Unwahrheit, dass man als Erfahrener und gut Ausgebildeter im zweiten und dritten Lebensquartal besser dran sei. Aber die Jungen sind die zukünftigen Wähler.

    Zeichen der Zeit. Die Studie zeigt auch, dass man einen Deut auf Erfahrung gibt. Irgend ein Titelchen ist wichtiger und davon gibt es ja auch ungeheuer viele. Z.B. den "Facility Manager" der trotz Titel immer noch die Toilette reinigt. Oder die Human Resources. Wir sind ja nur noch menschliche Arbeitskraft, somit berechenbar. Und schon lange kein Personal mehr. Meine Ansicht wird auch durch meine Frau unterstützt, welche im Personalwesen einer Bank arbeitet.

    Warum die ganze lange Einführung? Ich weiss nicht, wie alt Du bist, aber als Handicapierter gehörst Du per se zur "ältesten" Gruppe und dabei hilft auch keine Ausbildung, keine Einführung, kein Wunsch zur Arbeit und auch keine guten Zeugnisse.

    Ueber die Gründe für Deinen Unfall nachzudenken hilft nicht mehr viel. Die Erfahrung daraus hast Du gezogen und weisst heute, wie man so etwas verhindern kann. Die Erfahrung hast Du wahrscheinlich schon umgesetzt. Und es gibt immer welche, die noch schlechter dran sind als Du. Das hilft Dir keinen Deut. Es geht nur um Dich. Es gibt keine Entschuldigung dafür, Dich nach den noch mehr Behinderten zu orientieren. Deswegen findest Du keine Arbeit, die Dir entspricht.

    Wie Du auch habe ich mich sehr bemüht, wieder eine Arbeit zu bekommen. Natürlich ohne Erfolg. Also habe ich mich selbständig gemacht. Vorher habe ich versucht, herauszufinden, welche Fähigkeiten von mir sich am besten "verkaufen" lassen. Klappt ganz gut. Jedenfalls hat es mich sehr gestärkt, wieder etwas zu tun, was ich schon kann, dieses aber auch weiter entwickle.

    Deine körperliche Behinderung kannst Du nicht rückgängig machen. Mach also das Beste daraus. Wenn Du uns etwas mehr sagst über z. B. Dein Alter, Deine Ausbildung und die Art der Behinderung, können Dir Einige Teilnehmer am Forum guten Rat geben und / oder Dir behilflich sein. Gib nicht auf.

    Herzliche Grüsse

    Heinz Süsstrunk
  • Guten Abend Ralf,

    sei uns alle herzlich willkommen im Forum.

    Leider hast du nicht`s geschrieben dazu was du vor deinem Unfall gearbeitet hast und was du dir selbst vorstellst. Wo deine Stärken & Schwächen liegen, was du besonders gut kannst, dir selbst vorstellen könntest in der Zukunft zu tun !

    Du musst dir selbst all diese Fragen ehrlich beantworten, was kann ich selbst, was ist möglich, was geht gar nicht. Wenn du das weißt, Frage dich ob man auf das was noch geht, vorhanden ist, - anderes aufbauen, ausbauen kann. Dies sind Gedanken zu dem Jetzt / Hier und wenn du dich damit ehrlich auseinander setzt, dann bleibt für trübe Gedanken keine Zeit. Weil du im Umkehrschluss damit beschäftigt bist Lösungen, Wege, Alternativen zu und in der Umsetzung suchst. Du darfst mir Glauben, auch in meinem Fall war es nicht anders, - Arbeitsunfall etc. Ich bin zwar in Rente doch Zeit habe ich nie wirklich und es gibt noch so vieles zu tun für mich. Mfg Lyn😉
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