Burnaout wer kann mir Tipps geben !!!

Hallo zusammen,
Mir fällt es nicht leicht darüber zu schreiben, doch auch ich bin nun von diesem Burnoutsyndrom betroffen und brauche Hilfe !

Wenn Ihr etwas für mich habt wie zum Beispiel:

- Adressen wohin ich mich wenden kann
- Kuren
- Ideen und Ratschläge wie ich wieder daraus komme
- etc...
Bin ich Euch sehr dankbar !!

LG sba

Antworten

  • Hallo sba79,

    Viele Wege führen nach Rom, soll heißen:
    Das Burnout Syndrom ist weit verbreitet, viele Menschen wissen nicht einmal, daß sie es haben; sie behandeln sich daher symptomatisch nehmen z.B. Medikamente gegen Müdigkeit,Ab geschlagenheit oder Depressionen, Appetitlosigkeit ohne zu wissen worunter sie eigentlich wirklich leiden.Du bist daher schon ziemlich weit, wenn du weißt worunter du leidest.
    Nun was du für dich möchtest weiß ich nicht,aber empfehlenswert ist eine klinische Behandlung, und zwar in einer sog. Tagesklinik. Hier befindest du dich tagsüber; in der Regel ab 8:00h bis ca.16:00h in der Klinik und gehst anschließend wieder nach Hause.
    Dies 5 x wtl. Am Wochenende ist in der regel die Tagesklinik geschlossen.
    Hier kannst du dich sowohl im Einzel als auch im Gruppenkontakt mit deinen gleichsam Betroffenen und Therapeuten (Ärzte und Psychologen bzw.Psychotherapeuten austauschen.
    Eine Klinik bietet dir einen geschützten Raum, dies ist so finde ich zumindest am Anfang einer Therapie ein Vorteil.
    Selbstverständlich kann man eine solche Behandlung auch ambulant, bei einem niedergelassenen Psychologen oder Psychotherapeuten durchführen.
    Erkundige dich bei deiner Krankenkasse oder via Internet über Behandlungsmöglichkeiten in deiner näheren Umgebung, frage nach der Kostenübernahme durch deine Krankenkasse, nicht jeder niedergelassene Psychologe Psychotherapeut kann direkt mit der Krankenkasse abrechnen, oder ist von diesen nicht zugelassen.
    Bei den Tageskliniken ist dies kein Problem, suche einen Facharzt für Psychiatrie auf, schildere dein Problem und lass dir eine einweisung für eine Tagesklinik ausstellen. Die Kosten werden von deiner Krankenkasse übernommen.

    Alles Gute.

    nikkil


  • Liebe sba79,

    ich habe unseren Fachexperten darum gebeten, sich um Dein Anliegen zu kümmern. Bitte habe noch ein wenig Geduld.

    Dir alles Gute und lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • Liebe sba79,

    sind Sie denn wegen des Burn-Out-Syndromes schon in Behandlung? Ist es als ein solches diagnostiziert worden oder fühlen Sie sich selbst einfach so erschöpft und "ausgebrannt", dass Sie vermuten, dass es sich um ein Burn-Out-Syndrom handeln muss?
    Sind Sie noch in der Lage, in Ihrem Beruf zu arbeiten oder sind Sie aktuell im Krankenstand?

    Ein Burn-Out-Syndrom entwickelt sich über viele Jahre und durchläuft verschiedene Phasen. In jedem Fall ist aber eine Veränderung des Lebensstils und der Lebenssituation zur Therapie nötig. In leichteren Fällen kann z.B. ein Arbeitswechsel, etc. ausreichen, um den Teufelskreis zu entkommen. Im Normalfall ist aber eine professionelle Betreuung nötig, um zu erkennen, wie sich das Burn-Out-Syndrom entwickelt hat und wie eine Umorientierung stattfinden kann. Meist gelingt dies am besten, wenn man sich komplett aus dem normalen Leben ausklinkt und einen stationären Aufenthalt in einer pschychosomatischen Klinik oder Rehaklink anstrebt.

    Ich denke, es ist auf alle Fälle wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen, denn das ist kein Schwächeeingeständnis. Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen, dass Sie ein Burn-Out-Syndrom haben. Der beste und einfachste Weg wäre es, Ihren Hausarzt aufzusuchen. Dieser kennt geeignete Adressen in Ihrer Umgebung und kann weitere Massnahmen veranlassen. Und auch die Entscheidung, welche Therapieform für Sie am besten ist (stationär oder ambulant) kann so leichter getroffen werden.

    Ich wünsche Ihnen alles Gute und Sie können sich gerne wieder an mich wenden!

    Christina Ferger-Horn
  • Dr.Ferger-Horn hat geschrieben:
    .... In leichteren Fällen kann z.B. ein Arbeitswechsel 😳, etc. ausreichen, um den Teufelskreis zu entkommen...


    Liebe Frau Dr. Ferger-Horn,

    ich finde Ihren Beitrag wirklich sehr gut und hilfreich. Aber Sie wissen doch sicher auch, wie schwer es heutzutage sein kann, einen anderen Arbeitsplatz zu finden.
    Und das wird für Behinderte sicher noch schwieriger sein, als für gesunde Menschen.

    Freundliche Grüße
    Lavcadia
  • Liebe Lavcadia,

    vielen Dank für Ihren Einwand. Natürlich war mit dem Arbeitsplatzwechsel nur eine von verschiedenen Möglichkeiten gemeint, wie man eventuell aus der Burn-Out-Krise herauskommen kann. Eine solche Therapie ist immer eine Gratwanderung zwischen medizinischer Notwendigkeit und persönlicher / sozialer Möglichkeit und natürlich muss immer individuell entschieden werden, was für Änderungen möglich sind. Leider ist der Weg aus dem Burn-Out-Syndrom selten ein einfacher Weg!

    Mit freundlichen Grüssen,

    Christina Ferger-Horn
  • Hallo sba,

    schwierige Situation!

    Eine Reha kannst du natürlich bei dem zuständigen Träger beantragen (z.B. DRV). Ob das dauerhaft hilft, ist eine zweite Frage. Insbesondere ist auch die Reha in einer psychosomatischen Klinik nicht ohne, da du dort mit viel Leid in den Gruppen konfrontiert wirst, auch damit muss man dann fertig werden.

    Eine weitere Möglichkeit wären Selbsthilfegruppen. Klicke Dich doch mal bei Nakos durch, in meiner Stadt gibt es entsprechende Gruppen.
    http://www.nakos.de/site/

    Wie wäre es mit einer Therapie. Die KK wäre als Kostenträger dafür zuständig. Dazu brauchst du zunächst einen Therapeuten, der 5 Sitzungen auf Krankenscheinbasis macht und anschließend einen Antrag bei der KK stellt.

    Ansonsten könnte ich nur empfehlen, dass du viel für dich tust: deinem Hobby nachgehen, schöne Dinge unternehmen, mit Freunden treffen, spazieren gehen, deine Wohnung gemütlich machen, Neues in deiner Umgebung entdecken, reisen – kurz alles was dir Freude macht:

    Und: du hast einen Arbeitsvertrag, den du erfüllen musst aber NICHT mehr.

    Annette

  • Hallo Frau Ferger Horn,

    so präzise Sie hier die Lehrmeinung wiedergeben, so unbrauchbar scheint mir persönlich diese in der Anwendung im Berufsleben.

    Glauben Sie nicht auch, dass Menschen, die merken, dass sie am Arbeitplatz fertig gemacht werden, nicht mehrheitlich durchaus in der Lage sind, die Konsequenz zu ziehen und dazu nicht unbedingt einen Mediziner benötigen, der ihnen sagt „kündigen Sie“? Die Tatsache, dass die Menschen am Arbeitsplatz verbleiben, ist wohl dem Umstand zu verdanken, dass die Jobs zur Zeit nicht gerade aus dem deutschen Himmel herabregnen und man sich überlegt ob man lieber diesen oder jenen neuen Job antritt und genau das ist ja auch eines der Probleme warum es zum Burn Out kommt, denn Arbeitgebern ist die Zwangslage ihrer Mitarbeiter durchaus bewusst.


    Dr.Ferger-Horn hat geschrieben:
    Eine solche Therapie ist immer eine Gratwanderung zwischen medizinischer Notwendigkeit und persönlicher / sozialer Möglichkeit und natürlich muss immer individuell entschieden werden, was für Änderungen möglich sind.


    Ja aber: Welche medizinische Therapie bezieht die Persönlichkeit des Patienten und seine Möglichkeiten denn nicht ein? Wir sind doch keine Roboter! Und egal ob es sich um Burn Out handelt oder nicht, Änderungen sind immer individuell und nicht unpersönlich.

    Was den Krankenstand betrifft: schreibt der Arzt den entsprechenden Diagnoseschlüssel in die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, ist es nicht unwahrscheinlich in recht kurzer Zeit, einen Anruf von der KK zu bekommen oder eine Einladung „zum Tee“ bei Medizinischen Dienst. Sie wissen, was ich meine.


    Annette





  • Hallo!

    Ich schließe mich Frau Doktor an.
    Wichtig dabei ist für sich zu erkennen,wie weit es mich erwischt hat.
    Da ich selbst einmal in solch einer Situation war,konnte ich die Überlegung Arbeitsplatz -erhalt nicht miteinbeziehen,den ich war so ausgebrannt,das dieses Out für mich Ende bedeutet hat.
    Um aus diesem Ende-out wieder rauszukommen und mich evtl. neu zu orientieren,hab ich mich Stationär in helfende Hände begeben und dies nie bereut.
    Das Risiko in eine Schublade von Denken gelegt zu werden,konnte mich nach meinen Erlebnissen in den vielen Jahren meines seins,nicht mehr beängstigen.
    Ich habe Dinge über mich gelesen,die ich mit einem Spruch belegen möchte:" IST DEIN RUF ERST RUINIERT;LEBT SICH`S GÄNZLICH UNSCHENIERT!"
    Ich selbst bleibe mir treu.Von jedem festgehaltenen Wort zur Person,bleibt immer was haften,gut oder auch schlecht.
    Jedoch jeder muß mal von dieser Welt gehen,ob Reich oder Arm,ob mit arbeit,oder ohne,mit gutem Ruf,oder schlechten.Das ist die Gerechtigkeit die mich trägt.
    Wünsche Dir daher viel Glück,den richtigen Weg für Dich zu gehen.Gruß SENDRINE 😺
  • Liebe Annette,

    ich möchte noch einige Anmerkungen zu Ihrem Kommentar machen:

    1. Natürlich sollte jede Therapie individuell sein. Der Arbeitsplatzwechsel war nur ein Beispiel, ein Baustein, der womöglich zur Heilung eines Burn-Out-Betroffenen mit beitragen könnte, unabhängig davon, ob ein neuer Job in Greifweite ist oder nicht. Da dieses Forum aber keine Sprechstunde ersetzen soll und kann, ist in diesem Rahmen eine individuelle Therapieempfehlung nicht möglich und zulässig.

    2. Wenn Menschen in ihrem Beruf von Mitarbeitern oder Vorgesetzten "fertig gemacht werden", kann es sich um Mobbing handeln. Mobbing und Burn-Out sind aber zwei verschiedene Dinge. Ein Burn-Out-Syndrom muss nicht mit Mobbing zusammenhängen. Der Weg in ein Burn-Out-Syndrom führt häufig über hohe Ansprüche an die eigene Tätigkeit und den eigenen Erfolg und trifft gerade auch Menschen, die engagiert in sozialen Berufen tätig sind, sowie Menschen in Führungspositionen und Selbstständige.

    3. Die Krankenkasse schaltet sich oft dann ein, wenn die Arbeitsunfähigkeit länger als 4 Wochen andauert, auch um nachzuhaken,ob es Möglichkeiten gibt, die Arbeitsfähigkeit schneller wieder herzustellen. Das ist meiner Erfahrung nach genauso bei einem Armbruch wie bei einem Burn-out-Syndrom (was als eigenständige Diagnose gar nicht klassifiziert werden kann) möglich, scheint also von der Diagnose unabhängig zu sein.

    Alles in allem stellt das Burn-Out-Syndrom eine schwerwiegende Erkrankung dar. Zur Diagnosestellung sind aber verschiedene Abklärungen nötig, so dass in jedem Fall eine medizinische Behandlung sinnvoll ist.

    Ich wünsche sba79, unabhängig von dieser, für sie sicherlich nicht sehr hilfreichen Diskussion, dass sie schnell Hilfe erhält und eine individuelle Lösung für sie gefunden werden kann.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Christina Ferger-Horn
  • Hallo liebe Leute,

    auch ich finde, dass eine Diskussion über die richtige Therapieform hier unserer Userin nichts bringt. Ich finde es toll, dass eine Ärztin sich hier als Fachexpertin zur Verfügung stellt. Ob man die Ratschläge und Hilfe annimmt, dass bleibt jedem selbst ûberlassen. Ich finde auch, dass eine Wohnungsumgestaltung, neue Hobbies etc wenig bringen würden bei einem Burn-Out-Syndrom. Dazu ist diese Krankheit zu schwerwiegend. Bei aller Verständnis fûr die Arbeitsplatzãngste der Menschen, aber wenn man sich bei einem Verdacht auf Burn-Out-Syndrom nicht professionelle Hilfe holt, dann wird der Arbeitsplatz wohl eh nicht zu halten sein. Und zu den Krankenkassen: Wie Frau Dr Feger-Horn richtig bemerkt hat wird sich die Kasse erst einschalten nach mind. 4 Wochen. Und bei einer Diagnose, wo es um die Psyche eines Menschen geht, wird sich eine Kasse hüten zu sagen du bist ein Simulant geh wieder arbeiten. Ich finde, wir sollten Ratschläge von Fachexperten annehmen oder nicht, aber wir sollten nicht hier im Forum darüber diskutieren. Meine Meinung.....