Beziehung mit Behinderung und nichtbehinderten Menschen?

MyHandicap User
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bearbeitet 26. Jun 2024, 07:35 in Partnerschaften & Beziehungen
Wie gestaltet sich eine Beziehung zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen? Diskutiert eure Erfahrungen und Herausforderungen!

*Satz von der Redaktion zur besseren Auffindbarkeit eingefügt*


Was haltet ihr von einer Beziehung zwischen Behinderte und Nichtbehinderte?
Wo gehen die Meinungen weit auseinander?

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Antworten


  • Hallo!

    Diese Frage stellt sich für mich nicht.Ich kenne keinen einzigen Menschen ohne irgendeine Behinderung!


    Die Trennung-Behindert-Nicht Behindert ist eine Erfindung des Systems.

    Funktioniert jedoch manchmal auch gut um Misstrauen zu sähen.

    Für mich ist Mensch erst Mensch,mit Fehlern und Vorzügen,mit Talenten und Maken.
    Hab ein Problem,jemand in eine negativ Schublade zu stecken,benutze aber gängige
    Worte wie Behindert,mit Handicap ohne mein Gegenüber abzuwürdigen.Es kommt auch auf das wie an!!
    Da Menschen unterschiedlich sind,gehen auch diesbezüglich die Meinungen sehr auseinander.Wenn ich mir einen Partner suchen müßte,kann ich für mich sagen,das mir Körper ,wie auch immer kein Problem bereiten würde.Für mich währe das wichtigste zu Harmonieren und sich zu verstehen.Um dies evtl. noch perfekter zu gestalten gibt es genügend Hilfsmittel die zur Verfügung stehen.
    Gruß
    SENDRINE 😀
  • Ich gebe Sendrine völlig recht, die Trennung von Menschen wegen der behinderung ist für mich schwachsinn.

    Da stellt sich für mich die "rein menschliche" frage: wo fängt behinderung an und wo hört sie auf?

    Gruß
    uli
  • erschlagt mich, aber ich halte es sehr unwahrscheinlich, jemals mit einer autistischen oder kognitiv behinderten person eine beziehung einzugehen.
    weil ich oft einen sehr figurativen und ironischen ausdrucksstil habe. das würde viele betroffene überfordern. hatte schon mit auties und kognitiv eingeschränkten kontakt; die waren meist eher befremdet von meiner art, und ich kann umgekehrt mit ihnen auch nicht so viel anfagen.
    meinen stil zu ändern, käme für mich nicht in frage. (teilw. schwarzer) humor und figurative ausdrucksweise sind für mich wie salz in der suppe. nicht zu viel, aber ohne ist's auf jeden fall fad.

    problematisch können sich auch psychische malaisen auswirken, besonders emotional-instabile persönlichkeitsstörungen, aber auch psychosen, phobien, depressionen.
    so was prägt natürlich eine partnerschaft, und man kann nicht von jedem erwarten, damit umgehen zu können. und nicht jeder betroffene einer solchen malaise ist in einem so weit gefestigten stadium, dass er/sie eine beziehung eingehen könnte.
    vor drei, vier jahren hätte bei mir beziehungstechnisch auch kaum was laufen können, da war ich noch recht labil.
    dies trifft auch auf behinderte allgemein zu, die noch sehr mit sich hadern(zum beispiel weil sie eine behinderung erworben haben), weil sie erst mal lernen müssen damit umzugehen.

    bei wirklich schwer- bzw. schwerstbehinderten stellt sich ggf. auch die frage, ob man selbst in der lage ist, die person zu pflegen. hat man bspw. kraft, sie in und aus der wanne zu hieven? etc.

    @sendrine: man KANN polarisieren indem man zwischen behinderten und nicht-behinderten unterscheidet; das muss aber nicht der fall sein. eine unterscheidung kann sinn machen, um auf unterschiedliche stärken, schwächen, bedürfnisse eingehen zu können.

    über das thema hier könnte man sicher eine doktorarbeit in psychologie oder soziologie schreiben. ich würd's also nicht so abschmettern 😉
  • Hallo zusammen,

    zu diesem spannenden Thema "Was und wer ist eigentlich Behinderung/behindert " bringen wir in Kürze einen Artikel....

    Die Haltung von MyHandicap dazu ist natürlich klar: Der Mensch ist entscheidend, seine Person, seine Fähigkeiten, das was er ist und was er kann. Nicht das, was er nicht ist oder nicht kann. Jeder Mensch hat Defizite und Talente. Das gilt für "Behinderte" wie für "Nicht-Behinderte".

    Zusammenarbeiten, zusammenleben ist von Vorteil für alle.

    Wir legen den Fokus auf das Verbindende nicht auf das Trennende.

    Und wir möchten andere ermutigen, das auch zu tun😀

    Macht ihr mit?

    Liebe Grüße,
    Iris, Redaktion MyHandicap


  • Hallo,also als rein Körperlich eingeschränkte Person sehe ich kein Problem.Habe nur Nicht eingeschränkte Partnerinnen und keine Probleme.LG Erich


  • Hallo!

    Ich danke Iris,die es sehr schön auf den Punkt gebracht hat.


    In unserer Familie leben einige die einen Behindertenausweis besitzen und denen man ein Handicap auf den ersten Blick nicht ansieht.
    Dann habe ich einen Cousin,dem man seine Behinderung sehr gut ansieht und auch hört.

    Da ich in schon als Baby gekannt und gepflegt habe,ist daraus wahrscheinlich auch eine andere Einstellung zu diesem Thema entstanden.

    Mein Cousin ist inzwischen 44 Jahre alt und könnte ohne Hilfe kaum sein Leben bewerkstelligen.Unsere Wege hatten sich durch Heirat getrennt und vor einigen Monaten wieder zusammen gekommen.Den er ist wieder zu seinen Eltern gezogen,durch Scheidung.
    Er war nur noch ein Häuflein Elend.Inzwischen ist er durch den Familienverbund aufgeblüht.
    Die Meinungen gingen sehr auseinander.Die älteste Schwester wollte das er entmündigt und in ein betreutes Wohnen kommt.
    Sie bekam keine Chance,dieses Vorhaben umzusetzen.Er kümmert sich rührend um seine alten gebrechlichen Eltern.Hat inzwischen eine liebe Freundin gefunden,die 20 Jahre älter ist und als ich sie das erste mal kennenlernen durfte,mein Herz sofort eroberte.Optisch und auch in anderen Lebenslagen harmonieren sie super.
    Ich selbst schätze in sehr und unser verhältnis ist gewachsen.Er ist anders,als der Rest der Familie,jedoch für mich einzigartig in allem.Er zeigt uns durch sein Vorhandensein,auf was es wirklich ankommt im Leben.
    Füreinander da zu sein,sich zu Respektieren,ehrlich miteinander umzugehen und vertrauen zu leben.Er zeigt mir immer wieder seine innere Schönheit!
    Diese Geschichte sagt nicht,das ich mit allen Menschen deshalb auskommen kann und will,jedoch spielen bei Ablehnung viele Faktoren mit und manches hängt auch mit meiner Verfassung zu tun oder Ansichten.Jedoch lehne ich grundsätzlich niemanden ab,weil er nicht der Norm entspricht.Da hab ich zu oft angenehme Überraschungen erlebt,als mir das Abenteuer genauer hinzuschauen und zu zu hören mein Leben bereichert haben.
    Lieben Gruß--SENDRINE 😀
  • Ja aber nur weil ich eine Behinderung vieleicht nicht Sehe oder Bemerke
    heist das noch lange nicht das der Mensch den ich da vor mir habe keine
    Behinderung hat.
    Und was mache ich wenn sich wärend der Beziehung rausstellt das da Plötzlich eine Behinderung ist?
    Ich halte den Menschen für Wichtig und nicht die Behinderung die er hat.

    Gruß
    Herbi


  • Also ich finde so eine Beziehung gut, was nicht sein sollte, bloß weil man selbst ein Handicap hat, auch nach einen Partner sucht, der ebensfalls eins hat.
  • Ich denke es kommt dabei doch nur auf das Gefühl an und ob die Partner mit sich im reinen sind was interressiert da die Meinung anderer? Wer kann sich das Recht herrausnehmen zu entscheiden was richtig ist und was falsch! Jeder kann nur für sich und seine eigene Beziehung sprechen!
    Liebe kennt keine Grenzen und sicher auch keine Behinderung!!!!!!!
  • Hallo Kakkfrosch,

    also für mich stellt sich klar die Frage, wo fängt Behinderung denn überhaupt an?😉

    Es gibt Menschen, die haben einen SBA, und es gibt Menschen, die viele schlimme Krankheiten haben, und keinen SBA beantragen 😀.

    Ist man deswegen nicht so beeinträchtigt ?????

    Im Grunde kann ich von mir behaupten, das ich selber als eine Heilerziehungspfl berufstätig gewesen bin. In einem Behindertenbereich mit etlichen Erkrankungen, die zwar noch keine Körperbeh auslösten, doch gleichwertig mit meinen anderen Kollegen.

    Mein Mann ist Nicht behindert, weil er keinen SBA hat?

    Wen sprichst du hiermit an? Es gibt nicht nur Autisten, und emotional, kognitiv, beeinträchtigte Menschen!
    Es gibt schließlich etliche kranke Menschen, weil sie von der Norm abweichen?

    Ich verstehe dich in der Hinsicht, auf schwerst-mehrfach beeinträchtigte Menschen, was da auf einem zukommt. Schaffe ich das?

    Mein Mann wusste im Vorraus das ich krank bin, doch hat er sich für mich entschieden, denn Gesundheit ist nicht selbstverständlich.

    Grüsse von Marianne
  • marianne, ob jemand einen SBA hat oder nicht, ändert nichts an herausforderungen, die ggf. auf eine partnerschaft hinzu kommen können.
    man kann den kreis der behindterten enger fassen (alle mit SBA), oder eben beliebig weiter. die problematik bleibt global gesehen die gleiche.
    nämlich, dass theoretisch probleme auftreten können, die sich aus einer behinderung/erkrankung/beeinträchtigug/abnormalität des partners oder beider partner ergeben.

    wen ich ansprechen will? alle die, die meinen, es würden sich keine probleme ergeben.
    kann fallweise so sein. fallweise dürfte man sich auch schon arrangiert bzw. auf die probleme eingestellt haben. aber oftkann es halt probleme geben (oder könnte, bei bestimmten konstellationen). ich habe beispiele genannt. ich kann auch weitere nennen. aber das wäre müßig.

    wenn's klappt, ist es schön. zu deinem mann kann man dich dann beglückwünschen 😉

    aber es klappt nicht immer. manchmal kann man die schranken nicht überwinden und/oder aber die liebe ist halt nicht stark genug.
  • Hallo Uwe
    Geht es hier schon wieder um Dich und Nadja ? Wenn ja, dann ist für mich dieses Thema erledigt !👿
  • Das dürfte dann wohl eher an der Liebe liegen
    denn alles andere ist zu schaffen.
    Wünsche allen Frauen mit Nichtbehinderten Männern und umgedreht
    noch schöne Erfolgreiche Lösungen😀

    Gruß
    Herbi



  • Hallo,

    eine Beziehung, Partnerschaft ob mit oder ohne Behinderung hat ihre Höhen & Tiefen. Da ist es nicht relevant ob behindert ja / nein. Wichtig in einer Partnerschaft sind die Grundelemente wie Ehrlichkeit, Humor, Offenheit und den anderen so zu nehmen wie dieser ist mit all seinen Schwächen & Stärken. In einer Partnerschaft sollten sich die Partner ergänzen, Mut machen, Kraft geben und alles mit viel Humor genießen, gemeinsam tragen. Wir tuen dies seit 13 Jahren und wenn es mal nicht so läuft, dann sagen wir nun erst Recht. Mfg Lyn
  • Hallo Kakkfrosch, 😀

    ich finde das hast du schön geschrieben 😉

    Ja, ich habe sehr viel Glück mit meinem Partner/Mann 😀.

    Lyn hat es meiner Ansicht nach auf den Punkt gebracht. Da gehören viele Eigenschaften hinzu, und vor allem Offenheit mit Ehrlichkeit.

    Global gesehen finde ich, eine ehrliche Meinung ist viel wert, denn viele Partnerschaften sind nicht so auf fest wie es sein sollte.

    Es werden sehr viele beeinträchtigte Menschen verlassen oder geschieden, doch dieses Thema betrifft ja nicht nur behinderte Personen. 😉

    Danke für deine ehrliche Meinung.

    Grüsse von Marianne






  • naja, bei mir war es mal so, dass ich mich mit einer borderlinerin (so zumindest ihre damalige diagnose)binden wollte.
    doch gerade unser beider offenheit führte dazu, dass wir es bei einer freundschaft beließen. BL und sozphobie ist u.u. eine problematische mischung, bei uns beiden im besonderen.
    wären wir das ganze blauäugig angegangen, darf man bezweifeln, ob wir heute noch befreundet wären. wir hatten es danach noch mal versucht, und es hätte fast unsere freundschaft zerstört. nun kennen wir beide unseren platz, und es auch gut so.

    natürlich gehen auch ohne behinderungen bzw. einschränkungen genug partnerschaften in die brüche, ja. das ist auch gut, dass du es ansprichst, marianne.

    ich persönlich habe den eindruck, dass bei sehr vielen leuten unter 40 ganz allgemein eine unsicherheit besteht: sie befürchten, etwas zu verpassen, wenn sie in einer partnerschaft sind - aber die meisten wollen halt nicht single sein.
  • hallo kakkfrosch, 😀

    (meine finger kann ich nicht so kontrollieren wegen eines schubes)😀

    so etwas ähnliches habe ich vermutet, und es macht deshalb sinn freunde zu bleiben, obwohl es hart ist.

    ja, mit dem singleleben, wer will das schon?

    ob das am alter liegt, das kann ich schlecht beurteilen, denn mein mann würde darunter nicht fallen 😀.

    meist verändert sich das berufl umfeld, oder neue umstände kommen hinzu, wo man nicht abschätzen kann ob die ehe das mitmacht.😉

    ich finde, das viel zu wenig gesprochen wird, offen, und die problematik nicht erkannt oder nicht erkannt werden will.

    wer seine probleme nicht lösen kann, der umgeht sie, und das fängt schon in früheren beziehungen jeden alters an.

    natürlich gibt es viele ungleichgewichten in wo alkohol, drogen oder unterdrückungen und andere dinge eine rolle spielen.
    doch dann ist bei uneinsichtigkeit die partnerschaft eh zum scheitern verurteilt, ob beeinträchtigt oder nicht.

    ich muss zur kg.

    grüsse von marianne
  • Warum soll das nicht funktionieren.Das das durchaus geht dafür bin ich bzw. mein Partner das beste Beispiel mit dem ich jetzt bereits 16 Jahre mit einigen kurzen Unterbrechungen zusammen bin.Er ist auch nicht behindert hat mir aber in gesunden und vorallem in kranken Tagen immer die Stange gehalten und jetzt da ich behindert bin noch mehr als früher.Gut,er hat auch seine Schattenseiten aber wer hat die nicht?Auch bei uns gibts mal Krach genau wie bei anderen Paaren wo einer der beiden keine Behinderung hat.Das ist normal und gehört halt zum Leben.Wichtig ist das man einen solchen Menschen wie in meinem Fall meinen Partner erstmal finden muß und das ist gar nicht leicht weil wir in einer Zeit leben wo allgemein gesehen jeder sich selbst der Nächste ist aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel.

    Wie kommst du eigentlich darauf das das nicht funktionieren könnte eine Beziehung zwischen einem behindertem und einem nichtbehinderten Menschen?Hast du die Erfahrung selbst schon gemacht oder interessiert dich das einfach nur so?
    Das ist schon so das wird uns von der Gesellschaft,manchmal sogar schon von kindesbeinen an eingeimpft und einsuggestiert das das nicht klappen kann darum bilden wir auch in dieser leider nur eine kleine aber dafür starke Randgruppe die gerne auch mal wie Aussetzige behandelt wird.Wir sind halt anders als der Rest der sozusagen gesunden Bevölkerung und so werden wir leider auch oft behandelt.Für mich ist das reines Klischedenken das das nicht funktioniert ein behinderter und ein nichtbehinderter Partner zusammen,hat aber nix mit der Realität und dem wahrem Leben zutun.Das kann nämlich sehr wohl klappen,das seh ich an mir selbst jeden Tag.Und wenn das nicht klappt muß das nicht zwangsläufig an der Behinderung eines der beiden Partner liegen.Wieviele Beziehungen gibt es den unter gesunden Paaren ohne Behinderung die immer wieder in die Brüche gehen?Das gibts da genauso.Also reines Klischedenken.

    LG Belle

  • du willst doch nicht ernsthaft behaupten, eine beeinträchtigung würde niemals ein problem darstellen. das ist eine sehr romantische wunschvorstellung.

    "Wie kommst du eigentlich darauf das das nicht funktionieren könnte eine Beziehung zwischen einem behindertem und einem nichtbehinderten Menschen?Hast du die Erfahrung selbst schon gemacht oder interessiert dich das einfach nur so?"

    - lies meine beiträge genauer. dann würden sich diese beiden fragen erübrigen.

    "Das ist schon so das wird uns von der Gesellschaft,manchmal sogar schon von kindesbeinen an eingeimpft und einsuggestiert das das nicht klappen kann"

    - hab ich nie behauptet, dass es nicht klappen KANN, sondern dass es bei bestimmten konstellationen schlecht klappen KÖNNTE (indikativ<>konjunktiv)
  • Eine Beziehung zwischen Behinderte und Nicht-Behinderte ist selbstverständlich möglich.Wichtig ist, daß es vom Umfeld akzeptiert wird und man auch unterstützung bekommt.
    Auch das Paar muß umdenken, bzw. manchmal muß der eine Partner für den anderen mitdenken.
    Ich bekam leider keine unterstützung, im gegenteil....es wurde alles daran gesetzt, die beziehung zu zerstören, von seiten der werkstatt! 😢
    Da meine exfreundin 22 jahre jünger ist und angeblich geistig behindert ist!
    was sie natürlich nicht ist, sie ist sehr intelligent, sie kennt nur nicht ihr potential! Sie hat schlichtweg einfach nur angst, vor den eltern und den betreuern in der werkstatt! und wenns zuviel wird, dann gibt sie klein bei!
    Tja so ist das leben....aber es ist möglich....ist nur eine sache der umstellung und einstellung!
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