Y-Baypass

Bei meiner Mutter wurde diagnostiziert, das ihre Bauchschlagader und die großen Adern zu den Beinen fast verschlossen sind. Der Arzt sagte, dass man bei ihr keinen Puls unterhalb des Bauchnabels mehr tasten und hören könnte.

Jetzt soll sie einen Y-Baypass (wenn ich das richtig verstanden habe einen aus Kunststoff) bekommen. Ich habe im Internet versucht mich etwas schlau zu machen, aber so wirklich sind meine Fragen nicht beantwortet worden. Vielleicht kann mir hier ja jemand weiterhelfen.

Meine Mutter ist 70 Jahre alt. Hat ausser Bluthochdruck keine weiteren Erkrankungen. Mich würde interessieren, wie schwerwiegend ist solch eine Erkrankung und die Op? Wie sehen die Chancen aus, dass sie wieder ganz gesund wird?

Lieben Gruß Andrea

Antworten

  • Hallo Andrea,

    schön das Du wieder da bist. *freu* Geht es Dir gut?

    So eine starke Arterienverkalkung macht große gesundheitliche Probleme. Nicht immer kann man diese verstopften Blutgefäße durch körpereigene Gefäße ersätzen. Vor allem dann nicht, wenn so große Blutgefäße betroffen sind. Diese Operation die man mit Deiner Mutter vor hat ist Routine und ganz bestimmt raten die Ärzte zu so einem Eingriff nur, wenn es keine andere Alternative gibt. Zusätzliche Begleiterkrankungen sind die Ärtze bei ihren Patienten ebenfalls gewohnt und wissen das Risiko sehr gut ein zu schätzen. Der Einsatz von künstlichen Blutgefäßen ist ebenfalls Routine und seit Jahrzehnten bewährt. Du kannst den Ärzten ruhig vertrauen das es Deiner Mutter nach dieser Opreration auf Dauer besser gehen wird. Ich selber lebe seit Mitte der Siebziger mit einem Stück künstlicher Aorta. Bis heute hatte ich keine Probleme damit. Letzten Sommer wurde ich in der Uniklinik Münster im Rahmen einer Studie untersucht. Man wollte wissen welche Folgen diese Operation nach über dreißig Jahren für mich hatte und es war alles o.k. 😉

    Ich freue mich sehr Dich hier zu sehen,

    Gruß Karin
  • Hallo Karin,

    freue mich riesig etwas von dir zu hören 😀)))

    Meine Mama hat schon große Einschränkungen durch die Erkrankung. Sie kann kaum noch ein paar Meter schmerzfrei laufen, hat ständig eingeschlafene Beine und Krämpfe zusätzlich sind die Füße ständig kalt. Ich wußte gar nicht, dass das so eine Routine Op ist und das du auch eine künstliche Aorta hast. Danke, dass du mir wie immer 😀 geholfen hast.

    Müssen mal wieder Tel. Ich ruf dich nächst Woche wenn du möchtest mal an. Bin dann alleine zu Hause und habe auch mal etwas Zeit zum quatschen.

    Lieben Gruß Andrea
    ela.JPG 917.6K
  • Guten Morgen Andrea,

    au ja, telefonieren finde ich klasse. Hatte mich die ganze Zeit nicht getraut Dich an zu rufen. 😉

    Bei mir lag ein anderer Grund vor als bei Deiner Mutter. Ich war 13 und hatte eine angeborene Fehlbildung. Das was Deine Mutter plagt ist ein Alterungsprozess der die Blutgefäße verstopft. Das bedeutet ihre Beine sind ständig mit Sauerstoff unterversorgt. Das ist nicht nur schmerzhaft, daß ist auch sehr ungesund. Sollte Deine Mutter den Ärzten vertrauen und diesen Eingriff zulassen, wird sie, wenn alles verheilt ist, mit Dir wieder schöne Spaziergänge machen können. Diese Operation an den großen Bauch-/Beckenarterien wird wirklich sehr oft und schon seit vielen Jahren durchgeführt. Du kannst den Ärzten vertrauen.

    Lieben Gruß
    Karin


    http://www.gefaesszentrum-porz.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=65&mode=thread&order=0&thold=0


  • Hallo Andrea

    Ist der hohe Blutdruck bei Deiner Mutter gut eingestellt? Ein zu hoher Blutdruck ist mit verantwortlich für Erkrankungen der Arterien. Unbedingt Blutdruck gut behandeln.

    Zur OP: Die Bauchaorta teilt sich auf Höhe des Beckens in die zwei Beckenarterien. Dies sieht dann wie ein umgekehrtes Y aus. Wird dort ein sogenannter "Graft" gemacht, werden die unteren Extremitäten wieder besser durchblutet und sie sollte wieder längere Strecken ohne Schmerzen gehen können.

    Herzliche Grüsse

    Heinz Süsstrunk


  • Hallo Andrea,

    auch ich kann dir nur sagen das es mit der Y-Prothese viel besser wird. Ich habe selber vor 1 1/2 Jahr eine bekommen und dadurch konnte bei mir zumindest ein Bein ganz
    gerettet werden, das andere bis zum Knie. Ohne Y-Prothese wären beide Beine unterhalb
    des Beckens amputiert worden. Die OP ist wirklich reine Routine, dabei wird der
    Bauch oberhalb des Nabels bis kurz unterhalb desselben aufgeschnitten, dann werden
    die verstopften Gefäße entfernt und dafür welche aus kunststoff eingefügt. Das war es dann auch schon, jetzt noch ein paar Wochen die Bauchmuskeln schonen und alles wird gut! Also nicht zu viele Gedanken machen, damit machst du dich nur selber verrückt!

    Think Positive, LG Proxyma
  • Erstmal Danke für eure Antworten auf meine Fragen.

    Wir hatten heute ein langes Gespräch mit den Ärzten. Sie haben gesagt, das sie morgen versuchen wollen, durch beide Leisten eine Angiographie zu machen. Das Problem liegt wohl darin, das die Aorta wohl so zu ist, dass sie diese Untersuchung dann durch die Arme machen wollen. Sie vermuten, dass auch Venen in den Beinen verschlossen sind. Wir werden sehen. Bis zur op bekommt sie jetzt Medikamente die wenn ich das richtig verstanden habe, die Venen weiten sollen.

    Lieben Gruß Andrea
  • Ja liebe Andrea,

    dieser Alterungsprozess betrifft den ganzen Körper. Aber es ist gut, daß die Ärzte dies fest stellen konnten, bevor Deiner Mutter was schlimmes zustoßen konnte. Dadurch hat sie die Chance alle wichtigen verkalkten Blutgefäße erweitern oder austauschen zu lassen. Eine Angiographie ist gut verträglich und wichtig. Angiographie heißt auf Deutsch "Gefäßdarstellung". Deine Mutter scheint in guten Händen zu sein. Es wird bestimmt alles wieder gut. 😉

    Gruß Karin
  • Heute haben wir die entgültige Diagnose und Therapie bekommen.

    Komplettverschluss der Beckenaorta und auch die, die in die Beine gehen. Das heißt sie muss die Bypass op machen lassen. Die Angiographie konnte nicht richtig durchgeführt werde, da sie nicht in die Aorta gekommen sind.


    Lieben Gruß Andrea
  • Hallo Andrea,

    Mann oh Mann, Deine arme Mutter. 🙁 Da kann ich nur sagen "gut das Deine Mutter in so guten Händen ist". Sie wird bestimmt ganz bald operiert werden, hoffe ich. Ich wünsche ihr alles Gute, viel Kraft für den Eingriff und einen guten Schutzengel für Euch alle. 😉

    Lieben Gruß
    Karin


  • Liebe Andrea,

    das tut mir für dich und deine Mutter natürlich leid, sowas ist im
    ersten Moment immer richtig Übel. Nur must du dir klarmachen das man mit
    dieser OP die Lebensqualität deiner Mutter enorm steigern kann.
    Auch stehen die Heilungschancen ja auch garnicht so schlecht, ich habe
    während meiner Reha ein paar leute kennengelernt die durch die OP
    wieder Beschwerdefrei waren. Übrigens fast alles ältere Personen die gesagt
    haben das sie froh wären das man ihnen so gut helfen konnte.
    Deswegen sei stark und zuversichtlich, ich wünsch euch jedenfalls den
    Mut, die Kraft und das Glück alles gut durch zustehen.

    liebe Grüße, Proxyma
  • Hatte heute ein sehr 😡 tolles Gespräch mit den Ärzten meiner Mutter. Bin ja in der Klinik keine Unbekannte und da ist denen aufgefallen, dass ich ja ein Aneurysma in der linken Halsschlagader habe. Das haben die im letzten Jahr dort verstgestellt und mir gesagt ich muss das regelmäßig untersuchen lassen, da ich familiär vorbelastet bin ( oma ist daran gestorben und fast alle meiner verwanten haben Gefäßverstopfung und das auch noch von Mutter und Vaters Seite). Hatte das aber taktisch gut verdrängt und gar nicht mehr daran gedacht 🥺 . Bis heute!!! Jetzt muss ich am Di. zum Gefäßspezialisten in die Klinik und das untersuchen lassen.

    Juhu freu mich ( Scherz )


    Lieben Gruß Andrea
  • Hallo Andrea,

    ein Aneurysma ist aber keine Gefäßverstopfung. Es hat absolut nichts mit dem zu tun was Deine Mutter hat. Das Aneurysma ist eine Gefäßerweiterung. Meistens ist das eine angeborene Fehlbildung. Viele Menschen leben mit sowas ohne es zu wissen. 😉

    Gruß Karin
  • Hallo Karin,

    danke und gut das ich das jetzt weiß! Dann kann ich die Ärzte gleich mal fragen, warum sie da so einen Affen drum machen. Kann ja dann nicht so schlimm sein 😛


    Lieben Gruß Andrea
  • Liebe Andrea,

    jein! Ein Aneurysma kann kaputt gehen, denn an der erweiterten Stelle ist die Gefäßwand oft sehr dünn. Da man nicht weiß ob Dein Aneurysma eine Gefahr für den Patienten dar stellt oder ob es harmlos ist, beobachten sie diese Fehlbildung immer sehr genau. Aber so lange die Ärtze sagen das alles in Ordung ist, kannst Du beruhigt so weiter leben wie bisher. 😉

    Lieben Gruß
    Karin
Diese Diskussion wurde geschlossen.