Gezielte Jobsuche als Akademiker mit (kaufm.) Berufsausildung

Hallihallo liebe Leute!

Ich habe mich erst vor kurzem hier angemeldet, nachdem ich die Seite zuvor oft besuchte und dabei auf viele interessante Inhalte stieß.

Ich wende mich an alle, die mir weiterhelfen, mich beraten bzw. Tipps und Ratschläge geben können. Ich versuche mein Anliegen so prägnant wie möglich darzulegen:

Also, ich bin Ende 20, wohne im Rhein-Main-Gebiet und befinde mich gerade in der Abschlussprüfungsphase meines sozialwissenschaftlichen Studiums (Dipl., zum Glück nicht auf Bachelor 😉 ). Zuvor absolvierte ich erfolgreich eine kaufmännische Ausbildung bei einem seriösen sowie namhaften Arbeitgeber, bei dem ich im Anschluss noch ein knappes Jahr Berufserfahrung sammeln konnte. Inkl. Abitur halte ich meinen Ausbildungs- bzw. Qualifikationsweg durchaus für eine mehr als solide und zukunftsorientierte Basis.

Mein Handicap bezüglich "Schwerbehinderung" besteht im Gegensatz zu vielen anderen schweren Fällen "nur" in einer, so nenne ich es mal, minimalen körperlichen Besonderheit. Diese fällt zwar im ersten Moment auf und ist evtl. gewöhnungsbedürftig, doch hatte ich im bisherigen Leben weder privat noch beruflich enorme Probleme oder bin auf Ablehnung gestoßen. Ich bin also quasi geringfügig eingeschränkt, was sich aber im Hinblick auf meine berufliche Zukunft nach dem Studium nicht sonderlich auswirken dürfte, da ich mobil bin und keinerlei Hilfsmittel brauche.

Nun besitze ich jedoch seit mehr als 10 Jahren einen Schwerbehindertenausweis (GdB 60) und habe vor den anstehenden Bewerbungen bzw. der gezielten Stellensuche schon ein wenig die Befürchtung, dass sich dies negativ auswirken könnte oder besser mir dadurch einige Stellen womöglich versperrt sind, obwohl ich ja eigentlich alles machen kann. Hoffe, ich hab es bis jetzt verständlich formuliert 😀

D.h. konkret, dass ich 1. Hinweise/beratende Unterstützung brauche, wie ich mich in dieser Situation verhalten soll bzw. bewerben könnte, und 2. dass ich wenn möglich von Fachleuten wissen möchte, ob sich ein Ausweis bzw. die Stellensuche mit entsprechendem Ausweis am Ende sogar einfacher und erfolgreicher darstellen könnte als eine "normale" Jobsuche. Ihr seht, ich bin da etwas verunsichert und in der Zwickmühle und versuche, alles richtig zu machen.

Zudem brauche ich dringend Anregungen bzw. Ratschläge, weil ich mich bald arbeitssuchend melde (bzw. melden muss) und mit allen Mitteln verhindern will, dass ich von Beginn an falsch beraten, vermittelt oder behandelt werde.
Ich weiß, dass der Arbeitsmarkt insgesamt eher prekär und kein Wunschkonzert ist. Aber eines lasse ich nicht zu: Dass ich auf Basis meiner bisher erworbenen Qualifikationen in fragwürdige, unsichere Jobs gedrängt werde seitens Arbeitsagentur etc. Wobei ich dazusagen muss, dass ich nicht vorhabe, Transferleistungen zu beantragen, sondern nur arbeitssuchend zu bleiben! Naja, zum Glück gibt es an der Uni ein Hochschulteam der Agentur, dass wie ich hörte kompetent beraten soll - das ist schon mal was 😎
Tja, wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht, befindet sich in ähnlicher Lage oder fühlt sich geradezu aufgefordert, mir zu antworten? 😀 An den VdK, ver.di und das Integrationsamt habe ich mich bereits zudem zwecks Infos gewendet. Mal schauen!

Mir geht es also in erster Linie primär um die Frage, ob ich mit meinen Qulaifikation trotz Ausweis und geringer Einschränkung schnell einen Job finde bzw. optimal vermittelt werden kann und ob ich als schwerbehindert geltend Arbeitssuchender aufgrund der gezielten Vermittlung eher einen raschen Erfolg zum Berufs-(wieder)einstieg hätte?

Vielen Dank für's Lesen und schon mal für die ein oder andere Antwort! Ich freu mich! 😀

Gruß

Hellas

Antworten

  • Hallo Hellas,

    toll, dass du dein Anliegen und deine Fragen so ausführlich dargelegt hast.
    Ich habe deinen Thread an unseren Fachexperten für Beruf und Bildung weitergeleitet.
    Hoffentlich erhältst du auch aus der Community hilfreiche Antworten und Tipps. Hier noch zwei Artikel, die dir vielleichtweiterhelfen können:
    http://www.myhandicap.de/bewerben-mit-behinderung.html
    http://www.myhandicap.de/behindertenausweis_nachteile.html


    Viele Grüße von
    Michaela
  • Hey Michaela,

    wow, das ging ja schnell, vielen Dank! 😀 Ja, da bin ich echt gespannt - ein Fachexperte, der womöglich konkret weiterhelfen oder gar vermitteln könnte, ist genau das, was ich suche. Aber natürlich bin ich zudem parallel um jeden weitern Beitrag dankbar, der aus der Community kommt!

    P.S. Ein Nachtrag zu meiner "Behinderung" allgemein: Die körperlich Besonderheit bezieht sich auf eine Art optische Fehlstellung der Hände (man könnte sagen sie sind in einer abgeknickten Haltung). Jedoch, und das ist wichtig, bin ich dadurch weder funktional bzw. motorisch eingeschränkt noch habe ich bei grundlegenden Anforderungen (auch berufsspezifisch im z.B. kaufmänn. Bereich) hinsichtlich schreiben, Tastatur usw. Probleme.

    @Michaela: Als besondere Fähigkeit bzw. zentrales Interesse würde ich bei mir Ausdrucksfähigkeit/Redegewandtheit bzw. Sprache allgemein herausheben. Da ich zudem bereits Erfahrungen in einer Schwerbehindertenvertretung gesammelt und eine Zeitlang als freier Reporter/Redakteur nebenbei arbeitete, biete ich jederzeit Unterstützung an, was eure Redaktion betrifft. Es interessiert mich und zudem wäre es ein neues Gebiet, das ich kennen lernen würde. Dies nur als Hinweis 😉

    Gruß

    Hellas

  • Lieber Hellas,

    als Ergänzung zu Michaelas Links (die eher auf den Ausweis bezogen sind) möchte ich noch auf etwas bezüglich Bewerbung hinweisen:

    http://www.myhandicap.de/behinderung-bewerbung-job.html

    Darin wird die Frage, ob in der Bewerbung die Behinderung erwähnt werden soll, erörtert.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • Hallo HEllas

    Ich war mal kurzzeitig arbeitssuchend und habe in meinem Bewerbungsschreiben immer die Formulierung geschrieben "ich bin auf Grund eines Badeunfalls querschnittgelähmt, aber rollstuhlunabhängig und auf keine besonderen baulichen Vorraussetzungen angewiesen". Es kamen nur Absagen, selbst von der Fachhochschule mit der Begründung, daß die FH nicht rollstuhlgerecht ist.

    Daher dringende Empfehlung: Im Bewerbungsschreiben die Behinderung nicht erwähnen. Diese Empfehlung erhielt ich auch von der Reha-Abteilung in der ArGe. Da man deine Behinderung genauso wie bei mir sieht wird die im Bewerbungsgespräch natürlich Thema.
    Aber gerade wenn du handwerklich gut zurecht kommst, läßt sie sich ja ganz gut verkaufen. Solange du nicht gefragt wirst brauchst du deinen GdB auch nicht erwähnen, aber ich würde es auf jeden Fall tun. Die Behinderung wird ja eh Thema.

    Es gibt eine Reihe von Förderprogrammen um dem Arbeitgeber die Einstellung Behinderter schmackhaft zu machen, daher vor dem Bewerbungsgespräch bei deiner ArGe mal anfragen, inwieweit dies für dich in Frage kommt. Sollte es Fördermöglichkeiten für den AG geben kannst du dies ja beiläufig erwähnen.

    Bsp.:
    http://www.talentplus.de/arbeitgeber/Foerderung/Sonderfoerderprogramme/index.html

    Bei mir war es so. Ich habe meine Diplomarbeit in der Firma gemacht mit noch drei weiteren Diplomanten, es war eine Stelle ausgeschrieben. Ich wurde eingestellt, habe mich also wohl gut verkauft 😀. Mein Chef bat mich dann ich möge mich doch arbeitslos melden (obwohl die Stelle direkt nach Abschluß fest zugesichert war). Hintergrund war einfach der, daß der AG einen Lohnzuschuß (halbes Gehalt 6 Monat lang) bekommt, wenn er einen arbeitslosen Schwerbehinderten einstellt. Dieser "Trick" war eine Idee der ArGe. Es gibt ja etliche Fördertöpfe, aber weil die Arbeitgeber kaum Behinderte einstellen werden die Gelder auch nicht abgegriffen. Und den Etat von einem Topf in den anderen umschichten geht auch nicht. Daher wie gesagt vorab mal bei der ArGe nachfragen, ob speziell bei dir eine Förderungsmöglichkeit für den AG bestehen.

    Du kannst gerne nachfragen, ansonst hoffe ich daß du einen Job findest.


    Klaus

    Nachtrag
    Ich habe Michaelas link erst jetzt gesehen - hier sind wirklich Fachleute 😀 (bin ja auch noch recht neu hier angemeldet) aber einen Tipp noch an dich Hellas: Deutlich betonen, daß es sich um eine Behinderung und nicht um eine Krankheit handelt. Vielfach bestehen Ängste, daß sich die Behinderung im laufe der Zeit verschlechtert. Ich kenne die Ursache deiner Behinderung zwar nicht, aber ich gehe davon aus - das ist so und das bleibt so. Du bist also nicht krank sondern behindert, aber behindert nicht im Sinne von eingeschränkt, es sieht halt etwas schräg aus.
  • Hallo Klaus!

    Vielen Dank für deine aufschlussreiche Nachricht, freut mich sehr 😀

    Ja mensch, in meinem Fall kann man es wohl wirklich als "schräg" bezeichnen, da ich mich im Hinblick auf anstehende Arbeitsplatzsuche durchaus etwas zerrissen fühle. So als ob ich mich ständig zwischen zwei Welten bewege und nicht weiß, in welcher mir die besten Chancen geboten werden.

    Es geht mir schlicht und ergreifend darum, dass ich mit meinem nahenden Hochschuldiplom verbunden mit einer kaufmännischen Berufsausbildung und einigen anderen Erfahrungen mir eigentlich sicher bin, dass dies doch optimale Voraussetzungen sind, um mit dieser Basis zwischen mehreren Stellen auswählen zu können - zumindest die Gewissheit zu haben, dass man sicherlich nicht allzu lange suchen muss. Wenn dies nicht realistisch ist, dann frage ich mich, was dann heute noch möglich sein soll. Ich bin optimistisch und werde mich, wie gesagt, keinesfalls egal von wem in eine Schublade stecken lassen, mich irgendwie unqualifiziert vermitteln lassen oder Jobs zwangsweise annehmen, die absolut nichts mit meinem Werdegang zu tun haben. Das steht für mich fest, und ich denke, diese Einstellung muss man einfach haben, um ein Ziel zu erreichen. Ich bin sehr kompromissbereit und vielseitig interessiert, aber ich würde in ein tiefes Loch fallen, wenn mir ohne nachvollziehbaren Grund die Aussicht auf adäquate Stellen einfach genommen werden würde, nur weil ich angebe, einen Ausweise zu besitzen.

    Natürlich ist mir bewusst, dass der Arbeitsmarkt heutzutage kein Wunschkonzert ist und die Tendenz - zu allem Übel - eher in Richtung Erosion von Normalarbeitsverhältnissen geht; doch sollten ein gesundes Selbstvertrauen und starker Wille nebst geeigneten Referenzen auch etwaige Hürden nehmen können, die mit Barrieren in den Köpfen mancher Personalchefs verbunden sind.
    Wie ich schon schrieb, stellt sich meine Situation zugegeben ungewöhnlich dar, doch ich habe es mir nicht ausgesucht und versuche zeitlebens mein Bestes zu geben - ohne allerdings nach außen den Eindruck erwecken zu wollen, ein persönliches, körperlich gelagertes Defizit kompensieren zu müssen/wollen.
    Ja richtig, ich bin sozusagen nicht krank bzw. ein Risiko für einen Arbeitgeber (bescheuerte Formulierung eigentlich und absolut betriebswirtschaftlich verzerrt!).
    Meine Hände wurden durch einen groß gewachsenen Tumor im Brustbereich in der Schwangerschaft insofern beeinträchtigt, als dass sie sich nicht normal entwickeln konnten. D.h., sie verblieben quasi aufgrund fehlendem Entwicklungsraum in einer gewissen abgeknickten Stellung und dadurch verschoben sich im Handbereich diverse Gelenkformationen. Nun sieht es weder völlig abstoßend aus noch fällt es immer und überall in meinem Leben auf. Es ist - so könnte man es sagen - gewöhnungsbedürftig und auf den ersten Blick sicherlich ungewöhnlich. Doch das wichtigste ist, dass ich von Beginn an lernte, damit umzugehen, dadurch zum Glück eigtl. alles bisher schaffte und meine Hände für mich und viele andere prinzipiell einfach normal sind! 😀 Zudem kann ich rein von der Technik bzw. Motorik fast alles einwandfrei, außer vllt. im Bereich Handwerk und Technik. Da müsste ich mir bei einigen Dingen schon viel Mühe geben, doch wirklich eingeschränkt bin ich dahingehend auch nicht. Da ich aber ohnehin eher ein Denker bin, der nicht viel Interesse an Technik und Handwerk hat, werde ich mich ergo auch niemals auf solche Stellen bewerben 😉

    Die Frage ist für mich nunmal, ob mir eine spezielle Beratung/Arbeitsvermittlung mit Ausweis bzw. unter Berücksichtigung meines minimalen Handicaps eher Vorteile bei der Stellensuche bringt oder ob ich möglicherweise z.B. durch die spezielle Abteilung der Agentur eher verkannt werde, meine Qualifikationen einfach sekundär werden und ich nur noch mit dem Stempel "schwerbehindert" vermittelt werde.
    Ich denke, Letzteres kann nicht sein und dagegen würde ich mich mit allen Mitteln wehren, dafür habe ich nicht mit Eifer und Willen so lange studiert.

    Mein Traum bzw. Ziel ist es, primär im Rhein-Main-Gebiet, eine Stelle zu finden, die sich auf Basis kaufmännischer und (betriebs-)soziologischer Orientierung vor allem mit der Beratung/Unterstützung aller Art von Menschen befasst, von Öffentlichem Dienst angefangen bis hin zu Mitarbeiterberatung in Unternehmen. Das ist meine Stärke, da will ich hin, da kann ich mich weiterentwickeln. Dafür würde ich so flexibel und engagiert sein wie es nur geht, mit der Hoffnung auf einen regulären sozialversicherungspflichtigen Job sowie angemessener Bezahlung. Letzteres ist nicht alles, Klima und Solidarität in einem Betrieb sind viel wichtiger.
    Ob ich dafür extra bloß wegen meines Ausweises auf Förderungsmöglichkeiten der Agentur für AG angewiesen bin, interessiert mich wirklich brennend, genau das ist ja die Frage.

    Ich werde demnächst auf alle Fälle mal zu diesem speziellen Angebot des Hochschulteams an der Uni gehen, vllt. ist solch eine Beratung fruchtbar und zumindest aussichtsreich 😀

    Na ja, es wird schon etwas für mich dabei sein, nehm ich an! 😀 Das mit dem Ausweis in Bewerbungen werde ich weiterhin verfolgen und mich dementsprechend informieren. Auf weitere Nachrichten, Antworten freue ich mich natürlich....

    Liebe Grüße

    Hellas

  • nun, es gibt unternehmen, die gezielt schwerbehindertenförderung absahnen, indem sie die leute einstellen und nach zwei, drei monaten wieder "freisetzen" (bevor die förderung geringer wird bzw. wegfällt) - aber der gesetzgeber hat es diesen schwarzen schafen auch extrem leicht gemacht, weil es die förderung ja fast schon sofort gibt 😉
    es kann also sein, dass du auf so eine mogelpackung reinfällst (in dem fall könnte ich dir sagen 'willkommen im club') - aber wer weiß das schon im voraus?

    ansonsten habe ich mich noch nicht 'abgeschoben' gefühlt (was deine zweite sorge betrifft)
  • "schwarze Schafe"

    bin auch Mitglied im Club 😀

    Bei meiner Einstellung vor zig Jahren wurde auch ein Teil des Gehaltes übernommen. Bekam aber nur einen Zeitvertrag, der nach Auslaufen nicht verlängert wurde. Zeitgleich zu meinem Austritt war in der Abteilung eine neue Stelle ausgeschrieben mit exakt meiner Arbeitsplatzbeschreibung. Krankheitstage, Minderleistung oder ähnliches lag nicht vor


    Bei der Arge wg "abgeschoben" weil die Reha Abteilung zuständig ist. Dem ist absolut nicht so, einmal haben die natürlich Zugriff auf die gleichen Stellenangebote zudem sind die Zeiten als Behinderte bestenfalls Besenbinder wurden vorbei 😀


    Klaus
  • Hallo Hellas,

    ergänzend zu den vielen Tipps, die auf deine Anfrage schon gekommen sind, kann ich dir nur noch folgende Hinweise geben:

    Ganz um die Beschreibung deiner Behinderung wirst du nicht rum kommen, weil du sonst beim ersten Treffen möglicherweise einen unglaubwürdigen Eindruck entstehen läßt. Aber wie schon andere an dieser Stelle gesagt haben, biete deinem Leser oder Ansprechpartner im Bewerbungsverfahren eine Antwort an. (Ich habe zwar....., aber das wirkt sich gar nicht auf die saubere Erledigung der Arbeit aus) Behinderungen werden meistens dann zum Einstellungshindernis, wenn dein Gegenüber nichts damit anfangen kann oder - noch schlimmer - auf eigene Vermutungen und Befürchtungen angewiesen ist.

    Er wird auch immer wieder Arbeitgeber geben, die nur wegen der Zuschüsse behinderten Menschen einstellen. Dies kannst du aber nicht von vorneherein erkennen, also mußt du wohl mit einem gewissen Restrisiko leben. Auch wenn es so wäre, wird zumindest deine berufliche Erfahrung in deinem neuen Beruf von den praktischen Erfahrungen her verbssert und dies kannst du ja für dich nutzen.

    Und vergiß bei dem allen nicht, du bewirbst dich mit einer doppelten Qualifikation, mit Engagement und Redegewandtheit und und und. Das heißt du kannst was vorweisen, und das interessiert einen Arbeitgeber, wenn er eine Stelle zu besetzen hat.

    Nutze die Einrichtungen in deiner Region oder Zieladresse aus, die dir behilflich sein können. Neben der Arbeitsagentur könnte das auch ein entsprechender Integrationsfachdienst sein, der speziell für die Unterstützung von behinderten Menschen bei der Stellensuche da ist. Wie gut der in deiner Region ist, kann ich nicht beurteilen, aber ein Kontakt könnte auf jeden Fall interessant für dich sein.

    Viel Glück und viele Grüße

    Michael

  • Hallihallo an alle!

    Vielen Dank für eure interessanten Beiträge, das hilft wirklich enorm weiter 😀

    Trotz allem habe ich jedoch immer noch ein paar Fragen und mache mir über dies und das weiterhin Gedanken; vielleicht ab und an auch unnötig, weiß ich leider nicht.

    Vor kurzem war ich wie geplant bei dieser Hochschulberatung der Arbeitsagentur (direkt auf dem Campus) für Fast-Absolventen. Es war zwar ein unerwartet aufschlussreiches Gespräch, aber meine Hoffnung, dort quasi auf Basis meiner vorbereiteten Unterlagen (Lebenslauf etc.) möglicherweise mit dem Berater eine Art Profil zwecks gezielter Vermittlung zu erstellen, erfüllte sich nicht. Was ich eigentlich dadurch umgehen wollte (direkt zu Arbeitsagentur gehen zu müssen) steht mir nun doch noch bevor, da dieser Herr mir dringend empfahl, alsbald einen Termin mit einem zuständigen Berater in der Reha-Abteilung vor Ort zu vereinbaren - auch hinsichtlich meines Vorhabens, mich arbeitssuchend zu melden.

    Nur habe ich davor aus mir unerklärlichen Gründen irgendwie eine Art Bammel bzw. eine innere Blockade. Warum, weiß ich nicht, eigtl. bin ich immer und überall aufgeschlossen, selbstbewusst und weiß mich zu verkaufen; nur diesbezüglich spüre ich so eine richtige Distanz. Kann das jemand nachempfinden?
    Irgendwie habe ich seit einiger Zeit enorme Bedenken, dass sich evtl. vieles von dem, was man so über die Agentur für Arbeit hört bzw. von ihr hält 1:1 deckt, wenn man erstmal auf einen Berater/Vermittler trifft. Ich habe Sorge, dass durch die Umstrukturierung vor ein paar Jahren dort keiner wirklich helfen kann, man quasi nicht ernst genommen wird und so schnell wie möglich irgendwo vermittelt werden soll, ganz egal wo und ungeachtet der persönlichen Qualifikationen - vor allem bei Menschen mit einem Handicap.

    Laufe ich da Gefahr einer Paranoia oder würden das viele bestätigen? Wer kann mir da Infos, Erfahrungen mitteilen, sachlich und ohne Übertreibungen?

    Woher meine Bedenken kommen, weiß ich nicht, aber einfach da hinzugehen und auf einmal evtl. ausgeliefert zu sein, auch ohne die Absicht auf finanzielle Transferleistungen, bringe ich im Moment nicht zustande. Klar, es wird nie so heiß gegessen wie et gekocht wird und es sind alles nur Menschen - jedoch hat man ja manchmal so ein komisches Bauchgefühl.
    Gibt es also hier Mitglieder, die sogar durchweg positive Erfahrungen sammelten und wirklich optimal vermittelt wurden?
    Leider hörte ich bisher wirklich fast nur negative bzw. fragwürdige Aussagen, von Unterstützung angefangen bis hin zu der Unfähigkeit, dort individuell beraten zu werden, sodass man sich um alles kümmern muss und nur Ärger hätte. Darüber wundere ich mich sehr, schließlich sind das dort alles Mitarbeiter und sind bestenfalls kompetent ausgebildet. Da fragt man sich, wie solche Urteile entstehen....

    Ach ja, an den Integrationsfachdienst aus meiner Region habe ich mich vor kurzem gewendet und mein Fragen bzw. Interessen so verständlich wie möglich formuliert. Nun habe ich zwar ein Exemplar von "ABC - Behinderung und Beruf", das mir zugeschickt wurde, doch meine zentralen Anliegen bezüglich infrage kommende Arbeitgeber, Jobberatung und -unterstützung für behinderte Akademiker und so weiter blieben völlig unbeantwortet. So als ob dafür keine Zeit wäre oder ich mir aus diesem Buch alles selbst zusammenbasteln müsste. Dies ist zwar voll von nützlichen Tipps und Begriffsdefinitionen, doch wirklich für die praktische Umsetzung nicht geeignet. Aber wie ich las, arbeiten ja gerade Arbeitsagentur und Integrationsfachdienste häufig eng zusammen; was nur von Vorteil wäre 😀

    Auf Antworten bzw. weitere Hinweise würde ich mich sehr freuen! 😀

    P.S. @Klaus123: Du kommst aus Heidelberg, wie ich las. Da ich nach meinem Studium aus privaten Gründen evtl. vor habe, in Richtung HD, MA bzw. Rhein-Neckar-Region zu ziehen, würde es mich mehr als brennend interessieren, ob du (oder auch andere aus der Gegend) dort ansässige sozial angesehene Arbeitgeber kennst und Tipps/Hinweise aller Art für mich hast, die mir weiterhelfen bei einer etwaigen Stellensuche in dieser Region. Bin über jede Adresse bzw. Aussage dankbar 😀

    Bis dann und liebe Grüße

    Hellas
  • Hallo Hellas

    Der Urlauber ist wieder da - ich war dreieinhalb Wochen "mal weg". Zu deiner Frage: Ich habe da leider keine Tipps bzw. kann auch nur die Quellen anzapfen (Internet) an denen du auch ran kommst. Also Branchenverzeichnisse bzw. die RNZ (Rhein Neckar Zeitung für Heidelberg oder den Mannheimer Morgen). Sozial eingestellte Firmen - nach 20 Jahren Berufstätigkeit hat sich da bei mir Ernüchterung breit gemacht, eine solche Firma heutzutage zu finden wäre wohl schon ein Glücksfall. Wie dem auch sei, bei der Arbeitsplatzsuche würde ich nicht auf die ArGe hoffen sondern mich spontan bewerben. Auf der Seite vom Arbeitsamt kannst du Stellenangebote im Rheinm Neckar Bereich finden

    http://jobboerse.arbeitsagentur.de/vamJB/startseite.html?kgr=as&m=1&aa=1&e1=74974&e2=74548#klicksuche

    Gerade als Berufsanfänger ist es eher üblich erstmal jeden Job zu nehmen den man bekommen kann. Ein Bekannter (sehr guter Abschluß als Dipl.-Mathematiker Theoretische Mathematik) hat erstmal bei einer Versicherung angefangen, auch nicht das was er sich vorstellte. Aber aus einem Arbeitsverhältnis heraus läßt sich viel entspannter suchen, d.h man kann auch mal eine Stelle ablehnen.

    Viel Glück bei der Jobsuche

    Klaus

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