Suche Persönlichkeiten im Rollstuhl oder mit einer Prothese.

In eigener Sache. MyHandicap Schweiz sucht Menschen mit einer Behinderung, die etwas Gutes tun wollen. Persönlichkeiten, die ihre Einschränkung akzeptiert haben und wissen, dass sich der Kampf für ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben lohnt.

MyHandicap wird auch in der Schweiz eine Botschafterorganisation aufbauen. Ziel ist es, frisch Betroffene zu besuchen und diesen Ansprechpartner und Vorbild zu sein.

Könnten Sie sich vorstellen ein Botschafter zu werden? Oder kennen Sie jemanden, der vielleicht interessiert sein könnte?

Ein Dankeschön im voraus für jede Hilfestellung.

Es grüsst herzlich
Astrid Bollmann Staehelin

Antworten

  • astridmyhandicap schrieb:
    In eigener Sache. MyHandicap Schweiz sucht Menschen mit einer Behinderung, die etwas Gutes tun wollen. Persönlichkeiten, die ihre Einschränkung akzeptiert haben und wissen, dass sich der Kampf für ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben lohnt.

    MyHandicap wird auch in der Schweiz eine Botschafterorganisation aufbauen. Ziel ist es, frisch Betroffene zu besuchen und diesen Ansprechpartner und Vorbild zu sein.

    Könnten Sie sich vorstellen ein Botschafter zu werden? Oder kennen Sie jemanden, der vielleicht interessiert sein könnte?

    Ein Dankeschön im voraus für jede Hilfestellung.

    Es grüsst herzlich
    Astrid Bollmann Staehelin


    Ich denke man muesste das schon im Detail wissen, mehr daruber wissen. Ich engagiere mich so schon fuer aussichtsreiche und gut etablierte Leistungen, klaere sowas aber im Vorfeld gerne gut ab.

    "Botschafter" ist noch wenig klar, ich kann mir nichts vorstellen. Erst wenn das sehr konkret verstaendlich ist , traue ich mir zu, zuzusagen, jemanden zu empfehlen oder auch abzusagen.

    Besten Dank, Wolf.
  • Lieber Tinu

    Jetzt habe ich entdeckt, dass ich Dir auch via Website Informationen zustellen kann 😳) Genial. Vielleicht wirfst Du mal einen Blick rein. Würde mich sehr, sehr freuen, wenn Du interessiert wärst. Melde Dich bei Fragen oder auch sonst.

    Herzlich
    Astrid Bollmann Staehelin


    Ahoi

    Bin Paralegiker Th11/12, komplett. Ich schliesse mich Wolf an ...... Auch ich wurde als Paraplegiker in meiner Reha sehr oft als Versuchskaninchen gebraucht. Ich habe da mit Freude mitgemacht.
    Mittlerweilen wüsste ich gerne mehr und genauer, um was es sich hierbei handelt.

    F.G Tinu
  • Hallo

    Danke für Deine Nachricht. MyHandicap in Deutschland hat ein eigenes Botschafternetz, dass recht gut funktioniert. Falls Du Dich da beteiligen magst... dann melde Dich. Hier in der Schweiz ist das alles grad am Entstehen. Du glaubst gar nicht, wie viele, interessante und schöne Begegnungen ich in letzter Zeit hatte. Das wird eine gute Sache!

    Herzlich
    Astrid


    Hallo Frau Bollmann Staehelin

    Ich lebe zwar in Süddeutschland, trotzdem wäre es sehr zeitaufwendig für mich, um irgend jemand in der Schweiz zu besuchen der "frisch" behindert ist (hört sich komisch an), da der Weg doch lang wäre. Falls ich mich durch Sie für diese Sache einsetzen würde, hätte auch ich noch viele Fragen.

    Als ich vor Jahren mein Bein verloren habe, besuchte mich im Krankenhaus irgendwann mal ein Freund von einem Bekannten eines Bekannten ... der auch irgendwann mal sein Bein verloren hatte. Der turnte dann im Krankenzimmer vor meinem Bett herum. Das und seine tröstenden Worte haben mir schon Mut gemacht. Wir sind zwischenzeitlich Freunde und tauschen uns regelmäßig aus.

    Soll heißen: In der Regel organisieren sich körperbehinderte Menschen schon selber und greifen hoffentlich auf das vor Ort vorhandene soziale Netzwerk zurück bzw. bauen sich dieses langsam auf, aus, um ... . Die Möglichkeiten hier bei uns sind da schon vielfältig, ganz besonders zu Zeiten des Internets als weitere Option, um an nützliche Informationen und Adressen zu gelangen.

    Meine Botschaft noch zum Schluß:
    Falls es mit der Prothese mal nicht klappen sollte, es lohnt sich wirklich, auf dem Arsch rutschend, mit allen Vieren, von Punkt A nach Punkt B zu kommen. Besonders, wenn man es für seinen Nächsten tut. Das stärkt die Muskeln und es kommt was zurück.


    Freundliche Grüße
    Pedalix
  • Ich bin bei einem Selbsthilfezentrum aktiv. Es ist aber auch so, dass zum Mitmachen dort ein Mindestmass an Eigeninitiative und sagen wir mal die Moeglichkeit der Auseinandersetzung im Miteinander noetig ist.

    Im Gegensatz dazu gibt es auch das "zu frueh" - also, "zu frueh fuer Selbsthilfe". Das ist auch irgendwie in Ordnung so. Ich finde, dass verschiedene Arten der Erholung, des Sich Zurechtfindens, zur Verfuegung stehen muessen und sollen und da kann es "zu frueh" sein. Ein Interessent hatte uns mal angerufen, aber dann schon am Telefon gleich gesagt, es sei viel zu frueh, der traue sich noch gar nicht unter Leute. Fuer mich war es auch mal eine Zeit, da waere alles zu frueh gewesen. Manches braucht eben Zeit. Gerade heute ist das Internet dann eine gute Moeglichkeit zur Ueberbrueckung - koerperlich muss man nicht anwesend sein und kommt trotzdem schon mal etwas weiter. Anderen sagt sowas gar nichts - die erledigen ihre Probleme anders, wollen keinen Kontakt zu anderen Betroffenen haben, auch das finde ich einen wichtigen Aspekt: Behinderung soll ja gerade unwichtige Nebensache sein duerfen, oder auch werden duerfen.

    Unsere Gesellschaft leidet halt nun schon etwas ein bisschen unter einer Art Zwiespalt - wir trennen zwischen latenten Vorbehalten einerseits und der freundlichen Fassade andererseits glasklar auf. Wir sagen das eine und meinen das andere. Gegen Behinderte gibt es viele latente Vorbehalte, aber klar kommuniziert werden die dann nicht oft. Das auszuhalten finde ich sehr anstrengend und es hilft mir dann schon enorm, wenn ich andere Leute treffen kann, die das auch so empfinden und mit denen man sich darueber, wie man damit umgeht oder auch nicht, unterhalten kann. Letztlich ersetzt eben dann nichts den persoenlichen Kontakt, das miteinander besprechen, das selbst Begegnen, den Austausch zu einem Thema, das Nichtbetroffene auch mit der groessten Empathie nicht mehr nachfuehlen. Bereits der Unterschied zwischen Arm- oder Beinamputierten ist da, was die taeglichen Probleme angeht, nach meiner Erfahrung ziemlich gross.

    Ausserdem stelle ich tatsaechlich fest, dass es in der Community einen zT geradezu aetzenden Humor gibt, der ausserhalb eventuell nicht funktioniert. Pedalix' Hinweis ("Falls es mit der Prothese mal nicht klappen sollte, es lohnt sich wirklich, auf dem Arsch rutschend, mit allen Vieren, von Punkt A nach Punkt B zu kommen. Besonders, wenn man es für seinen Nächsten tut. Das stärkt die Muskeln und es kommt was zurück.") finde ich daher perfekt, genau um das gehts. Mein Beitrag daher dieser hier: "Was sagt man einem Mann mit Armprothese?" - "Nichts. Man hat ihm schon alles gesagt".
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