Haus barrierefrei durch Aufzug?

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Unser Haus hat zwei Stockwereke, die durch eine Treppe verbunden sind. Mein Mann sitzt durch eine Erkrankung im Rollstuhl und schafft die Treppen nicht mehr. Wie überlegen, einen Treppenlift einzubauen. Wer hat Infos?

Antworten

  • Treppen sind für Menschen ohne Behinderung zwar oftmals mühsam und spätestens ab dem 3. Stockwerk auch eine Herausforderung. Für Menschen mit einer Behinderung sind sie jedoch weit mehr, nämlich drinnen wie draussen meist ein unüberwindbares Hindernis. Abhilfe schaffen im Bereich der Haustechnik verschiedene Liftsysteme oder Hebebühnen.

    Durch Unfall, Krankheit oder Alter kann eine Behinderung entstehen, die das bis dahin mehr oder weniger problemlose Treppensteigen verunmöglicht. Ein Treppenlift hilft hier weiter, sei es in den eigenen vier Wänden oder beim Museums- und Kinobesuch ebenso wie auf dem Weg zur Aussichtsplattform.

    Jeder Treppenlift ist eine Massanfertigung, womit für praktisch jede Treppenform – sei sie gerade oder kurvig, eckig oder rund, schmal oder breit – ein geeignetes Modell zur Verfügung steht. Treppenlifte für gerade Treppen verfügen meist über Zahnstangenantriebe, die entweder auf den Treppenstufen oder an der Wand montiert werden. Die Antriebseinheit mit dem Sitz bewegt sich entlang dieser Zahnstange. Bei kurvenreichen Treppen werden speziell gebogene Tragrohre und oftmals Reibradantriebe verwendet. Die Bedienung des Treppenliftes erfolgt über eine Hebelsteuerung in der Armlehne oder mit Fernbedienung.

    Treppenlifte haben einen festen oder aber einen hochklappbaren Sitz, können bei zweiterem also auch als Stehlifte eingesetzt werden. Der Sitz wird nach Wunsch mit Rücken- und Armlehnen, Fussstützen, Sicherheitsgurt, Klappschranken und Abrollsicherungen ausgerüstet. Geeignet sind Treppenlifte auch für Rollstuhlbenutzer, wenn sich im anderen Stockwerk ebenfalls ein Rollstuhl befindet, auf den sie übersetzen können.

    Verschiedene Modelle sind speziell für den Aussenbereich konzipiert worden. Anders als die gewöhnlichen Treppenlifte wird diese Art Treppenaufzug aus feuchtigkeitsresistenten Materialien hergestellt.

    Eine weitere relativ einfache und sichere Lösung, damit sich Menschen mit einer Behinderung zwischen verschiedenen Etagen bewegen können, sind Plattformlifte. Sie sind vor allem für Rollstuhlbenutzer konzipiert. Dabei fährt der Benutzer auf eine Plattform, wo er durch Schranken und Abrollklappen gesichert wird. Plattformlifte sind wie Treppenlifte für gerade wie auch kurvige Treppen erhältlich, werden je nach Typ an der Wand oder auf der Treppe montiert und sind für den Innen- wie auch den Aussenbereich konzipiert. Wird der Lift nicht benötigt, kann die Plattform hochgeklappt werden und braucht damit weniger Platz.

    Für Menschen im Rollstuhl kommen allenfalls auch sogenannte Treppensteiger in Frage. Diese Geräte haben gegenüber fest installierten Treppenliften den Vorteil, dass sie ohne grossen Aufwand transportiert und somit vielerorts eingesetzt werden können. Da keine baulichen Veränderungen notwendig sind, können die Treppensteiger auch von Gehbehinderten in Mietwohnungen eingesetzt werden. Der Nachteil ist, dass der Benutzer auf die Hilfe einer zweiten Person angewiesen ist.

    Wenn die Rampe zu steil oder der Aufzug sich nicht lohnt
    Selbstbestimmt eigene Vorhaben umsetzen: Bei diesem Ziel werden Menschen mit eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten auch mit Hebeliften oder Hebebühnen unterstützt. Lassen sich mit dem Rollstuhl Höhenunterschiede nicht mehr bewältigen, oder lohnt sich der Einbau eines Aufzugs wegen der zu geringen Höhendifferenz nicht, drängt sich die Anschaffung eines Hebeliftes zur Entlastung der Betroffenen sowie von Angehörigen oder Betreuern auf. Auch in diesem Bereich gibt es zahlreiche verschiedene Möglichkeiten im Innen- und Aussenbereich. Die zahlreichen Anbieter garantieren heute kompakte und leichte, aber gleichzeitig auch extrem belastbare Modelle, die einfach zu installieren oder zu transportieren sind.
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